Werder beteiligt sich erfolgsabhängig

■ Nach einem Senatsbeschluss bleibt das Risiko des Stadion-Ausbaus bei der Stadt

Schlechte Zeiten für den Werderkarten-Schwarzmarkt. Das Stadion wird ausgebaut und bietet dann Platz für 44.000 Zuschauer – 10.000 mehr als bislang und damit mehr, als bei den meisten Spielen verkauft werden können. Ein Grund ist die Bewerbung Bremen um den Austragungsort der Weltmeisterschaft 2006.

Mit dem gestrigen Senatsbe-schluss sei nun endlich eine Lösung gefunden, die auch privates Kapital mit einbezieht, so zweiter Bürgermeister Hartmut Perschau und Sportsenator Bernt Schulte. Davon hatte das Parlament seine Zustimmung zu den Ausbauplänen abhängig gemacht. „Werder Bremen wird sich mit den Einnahmespitzen“ beteiligen“, erläuterte Perschau das komplizierte Finanzierungskonzept. Und diese Einnahmespitzen sind naturgemäß nicht ohne Risiko. Am rosigsten ist sicherlich die Erwartung, dass Werder immer dann 250.000 Mark beisteuert, wenn die Mannschaft die Champions League erreicht. Selbst Perschau ist skeptisch, ob auf diesem Wege in den nächsten zehnJahren, der Laufzeit des Vertrags, viel rüberkommt. Weitere 250.000 sollen aus einer Sonderabgabe von drei Mark auf jede – im Vergleich zur Saison 2000/2001 – zusätzlich verkaufte Karte kommen. Ob sich die Hoffnung auf im Schnitt 5.000 mehr verkaufte Karten pro Spiel einlöst, steht allerdings in den Sternen. Wenn der Verein weiter in der Ers-ten Liga spielt, sind allein die 130.000 Mark sicher, die sich aus einer Zusatzabgabe auf jede einzelne verkaufte Karte ergeben.

Die Steigerung der Zuschauerzahlen soll sich unter anderem daraus ergeben, dass Werder mehr Dauerkarten verkauft. Jetzt werde der Verkauf bei 20.000 gedeckelt, damit genug Karten im freien Verkauf sind. „Die Zahl kann gesteigert werden auf bis zu 27.000“, glaubt Perschau. Nach der stark risikoabhängigen Rechnung zahlt die Stadt von den benötigten 24,6 Umbau-Millionen 17,5 Millionen. Wenn's schlecht läuft für Werder auch mehr.

Nicht unmittelbar verkoppelt mit dem Ausbau ist die Modernisierung der Nordgeraden. Die soll ausschließlich privat finanziert werden, das Konzept hierfür soll allerdings erst in den nächsten Monaten „vertieft“ werden.

Neu ist auch, dass Werder sich zu 50% an der Bremer Sport und Freizeit GmbH (BSF) beteiligt und damit die Hälfte des zurzeit nötigen Zuschusses von einer Million jährlich übernimmt. Auch wechselt die senatorische Zuständigkeit vom Sportsenator zum Wirtschaftssenator: Die BSF wird eine der vielen Töchter der Hanseatischen Veranstaltungs-Gesellschaft. hey