UNO-Streit um Irak-Sanktionen

NEW YORK ap ■ Über die Zukunft der Irak-Sanktionen ist unter den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats offener Streit ausgebrochen. Als Reaktion auf den britischen Vorschlag, die Strafmaßnahmen weit gehend zu lockern, legte Russland am Dienstag in New York überraschend einen eigenen Gegenentwurf vor. Die britische Haltung wird von den USA unterstützt, China steht dagegen auf der Seite Russlands. Auch französische Diplomaten kritisierten das britische Vorgehen. London schlug vor, die Wirtschaftssanktionen für zivile Waren ab Anfang Juni ganz aufzuheben und auf Rüstungsgüter und Hochtechnologie zu begrenzen. Der mit Washington abgestimmte Entwurf ging den drei anderen ständigen Ratsmitgliedern China, Frankreich und Russland zu schnell und zu weit. In Russlands Gegenentwurf wird die sechsmonatige Verlängerung des bestehenden Programms „Öl für Lebensmittel“ empfohlen und einige Bagdad entgegenkommende Vorschläge gemacht.