Syrische Kurden protestierten

■ Asylanträge werden „reihenweise abgelehnt“

Auf einer Kundgebung demonstrierten gestern rund 60 Menschen auf dem Marktplatz gegen die syrische Regierung und den Umgang der deutschen Behörden mit syrischen Asylbewerbern. In einer gemeinsamen Erklärung von kurdisch-syrischen Parteien und dem Internationalen Menschenrechtsverein aus Bremen forderten sie insbesondere Aufklärung über das Schicksal des aus Braunschweig abgeschobenen Daoud Hussein. Er soll nach seiner Rückkehr nach Syrien inhaftiert und gefoltert worden sein. Nach Informationen der Veranstalter ist er seinen Verletzungen erlegen.

In Bremen leben nach Schätzungen eines der Demonstranten rund 80 syrisch-kurdische Familien. Derzeit würden ihre Asylanträge „reihenweise abgelehnt“. Zum Teil leben die Familien bereits seit fünf Jahren an der Weser. Markus Saxinger vom Internationen Menschenrechtsverein vermutet, dass die Ablehnungswelle mit dem Versuch neuer und entspannterer diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesreprublik und Syrien zu tun haben könnte. Bislang habe sich die syrische Regierung geweigert, Papiere auszustellen, mit denen die Flüchtlinge abgeschoben werden könnten. Jetzt würden offenbar wieder „laisser-passer“ Papiere ausgestellt. Dabei, so Saxinger, nähmen die Repressionen gegen Kurden in Syrien, deren Existenz offiziell betritten wird, seit dem Regierungswechsel im letzten Jahr noch zu. hey