Hotline für Opfer

Bei häuslicher Gewalt können Frauen ab sofort direkte Hilfe erhalten. Zigarettenkonzern sponsert Modellprojekt

Ab sofort können Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, direkt Hilfe vor Ort erhalten. Die Hotline des Berliner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt (BIG) bietet Anruferinnen neben telefonischer Beratung in den nächsten drei Monaten auch einen direkten Besuch von Mitarbeiterinnen an. Treffpunkte können die Wohnung der Frauen, aber auch Cafés oder Beratungsstellen sein. Das dreimonatige Modellprojekt richte sich insbesondere an schwer traumatisierte, aber auch körperlich beeinträchtigte Frauen, erläuterte gestern Beate Nink von BIG, und sei bundesweit einmalig.

Einmalig ist auch die Form der Finanzierung: Zigarettenmulti Philip Morris spendiert rund 47.000 Mark für die Testphase. Wie es danach weitergehen soll, weiß allerdings noch niemand so genau. Befürwortet wird das Projekt jedenfalls von Polizeipräsident Hagen Saberschinsky und der Staatssekretärin in der Sozialverwaltung, Ingeborg Junge-Reyer. In Berlin suchen jährlich rund 2.000 Frauen und ebenso viele Kinder Schutz in Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen. Pro Monat werden rund 50 Fälle häuslicher Gewalt bei der Polizei registriert, wobei von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. HK

Die BIG-Nummer: 6 61 03 00