kellers randspur
: sonntag

Wildwechsel

Alligator

Hier lacht die Echse, der Mensch aber verliert schier den Verstand angesichts zähnefletschender Untiere und nennt den Produzenten Larry Ludman als Regisseur, obwohl doch Giannetto de Rossi außer für das Buch und die Spezialeffekte auch für die Inszenierung verantwortlich zeichnete, sodass von einem lupenreinen Autorenfilm gesprochen werden kann. Sollte auch nach Filmende weiterhin Bedarf an Krokoleder bestehen, hilft die ARD: um 1.20 Uhr kriecht „Alligator: Die Mutation“ aus den Kanälen und behelligt unter anderem Dee Wallace Stone, die vermutlich kaltes Blut beweist, weil sie im Verlauf ihrer Karriere schon unter anderem mit tollwütigen Hunden, Drachen und Werwölfen fertig wurde.

(16.25 Uhr, Kabel 1)

Talentprobe

Die Schlange im

Schatten des Adlers

Der Stuntkoordinator, Autor und Regisseur Yuen Woo-Ping erkannte als erster Jackie Chans besonderes Talent zur Actionkomödie und ließ ihm bei „Die Schlange im Schatten des Adlers“ freien Lauf. Der Erfolg gab ihm Recht – nach einer Reihe von Kassenpleiten begann mit diesem Film Chans Weltkarriere, die ihn bis nach Hollywood führen sollte. Auch Yuen Woo-Ping ist mittlerweile dort angelangt, muss sich aber mit dem Job des Stuntkoordinators begnügen – Kassenhits wie „Matrix“ und „Tiger & Dragon“ hätten ohne sein Zutun anders ausgesehen. Yuens Einfluss wird deutlich, wenn man seine Filme „Wing Chun“ oder „Tai-Chi“ zum Vergleich heranzieht, wahre Meisterwerke des Genres, die sich mit „Tiger & Dragon“ ohne weiteres messen lassen können. (20.15 Uhr, Kabel 1)

Bitter Lemmon

Dienstags mit Morrie

Menschen, die Jack Lemmon persönlich begegnen durften, berichten von einer sympathischen Erscheinung. Die wirkt förderlich auch auf diesen Film, wenn er als vom Tode gezeichneter emeritierter Professor einem früheren Studenten noch ein paar letzte Lektionen in Sachen Lebensführung erteilt. Hank Azaria spielt den vom Ehrgeiz zerrütteten Sportreporter Mitch Albom, auf dessen biografisch gefärbtem Bestseller das Drehbuch basiert. Als Produzentin fungierte Oprah Winfrey, hauptamtlich die unangefochtene Talkshow-Königin der USA. (20.15 Uhr, Vox)

Beat-Brüder

Wie ich zum ersten Mal

Selbstmord beging

US-Kritiker luden einiges Lob ab über diesem Film, der sich an Ereignissen im Leben des Beat-Poeten Neal Cassady (Thomas Jane) orientiert. Er ist 19 Jahre alt, als seine Freundin Joan (Claire Forlani) einen Selbstmordversuch unternimmt. Unfähig, mit der psychisch labilen Frau zu kommunizieren, beginnt Cassady eine Reihe von Affären, bis ihn eine gemeinsame Freundin zu Joan zurücklotst. In der Rolle von Cassadys lichtscheuem Freund Harry begegnet uns Keanu Reeves. (0.25 Uhr, Sat.1)