Frauengefährlich?

■ Neue Vorwürfe gegen Klinikum Nord. LBK weist alles zurück

Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Hesse will durch eine Mitarbeiterin des Klinikums Nord von sexuellen Übergriffen auf dem Klinikgelände erfahren haben und stellt dazu in der kommenden Woche eine Senatsanfrage.

Er will darin unter anderem wissen, ob der Senat es für möglich hält, dass es „in der Psychiatrie des Klinikums Nord zu Vergewaltigungen bzw. anderen sexuellen Übergriffen kommt und dies auch dem Personal mitgeteilt wird?“ Dass unter Psychopharmaka stehende Patientinnen Opfer sexueller Übergriffe wurden und die behandelnden Ärzte das nicht ernst genommen hätten? Außerdem fragt Hesse, wie viele sexuelle Übergriffe an weiblichem Pflegepersonal im Klinikum registriert wurden. Hesses Informantin will anonym bleiben und spricht nicht von Vergewaltigungen, sondern von „sexuellen Übergriffen“, ihre Vorwürfe sind massiv, aber vage.

Der Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) verfasste eiligst eine Pressemitteilung, die von Direktorium und Personalrat unterzeichnet wurde und sich auf einen Bericht in der Bild bezieht, in dem „sexuelle Übergriffe“ zu „Vergewaltigungen“ wurden. Darin heißt es: „Wir verfügen über keinerlei Informationen über Vergewaltigungen auf gemischten Stationen der Psychiatrie.“ Das gleich gelte für für sexuelle Belästigungen. Auch eine Anweisung, Frauen sollten abends die Fenster geschlossen halten, habe sich nicht gefunden.

Im übrigen könnten Mitarbeiterinnen ihre Informationen unter anderem an Personalratsvorsitzende, Seelsorger oder Pflegedienstleiterin weitergeben. „Die nach unserem Erkenntnisstand völlig unberechtigten Vorwürfe sind geeignet, dem Krankenhaus und seinen Mitarbeitern schweren Schaden zuzufügen“, so der LBK weiter.

Sandra Wilsdorf