Phönix macht Strom

Neue Solarstromanlage in Germering bei München ist am Netz. Eingeweiht wurde sie auf dem Dach der Eissportanlage. Die Stadt will mit diesem Projekt Impulse für viele andere Gemeinden geben

Seit Anfang April wird in der städtischen Eislaufhalle Germering bei München nicht nur Energie verbraucht, sondern auch erzeugt: Das Photovoltaikkraftwerk mit einer installierten Leistung von rund 111 Kilowatt (kW) ist am Netz. Eingeweiht wurde die Anlage in 25 Meter Höhe im Mai im Beisein von Gemeindevertretern sowie allen am Bau Beteiligten. Für Konzeption, Lieferung und Bau der Anlage zeichnet die Ulmer Niederlassung der Phönix SonnenStrom AG verantwortlich. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Sulzemoos verfügt nach eigenen Angaben über ein Vertriebsnetz von über 500 Phönix-Solarberatern.

Initiiert und finanziert wurde das solare Großkraftwerk nach Phönix-Angaben von einem Privatmann aus Gröbenzell. Die Stadt Germering stellte das Dach für die geplante Laufzeit von mindestens 20 Jahren zur Verfügung. Damit hofft man – neben dem umweltfreundlichen Effekt der Stromerzeugung aus Solarenergie – auch Impulse für andere Städte und Gemeinden zu geben, sich an ähnliche Projekte heranzuwagen.

Der PV-Generator auf dem Eissportdach sei „in einer extrem kurzen Bauzeit unter erschwerten Bedingungen einer Winterbaustelle fertig gestellt“ worden. Ein neuartiges, automatisiertes Anlagenfernüberwachungssystem mit automatischer Fehlererkennung und -meldung komplettiere die Anlage. Die Kosten für die gesamte Anlagen beliefen sich nach Angaben der Phönix SonnenStrom AG auf rund eine Million Mark. Auf der 4.000 Quadratmeter großen Dachfläche wurden 1.024 Shell-RSM110-Module verbaut, die eine Anlagenleistung von 111,616 kW erreichen. Damit könnten über 30 Haushalte mit sauberem Sonnenstrom versorgt werden. Zwei Zentralwechselrichter von Siemens wandeln den von der PV-Anlage gelieferten Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins Netz des örtlichen Energieversorgers Isar-Amper-Werke eingespeist und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit 99 Pfennig pro Kilowattstunde vergütet wird. TAZ