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Corriere della Sera aus Mailand schreibt zur anhaltenden Euro-Schwäche: Das Drehbuch scheint fast abgesprochen. Der Präsident der Zentralbank, Duisenberg, ergreift das Wort, und sofort danach beginnt der Euro zu fallen. Schon seit Wochen befinden sich die Länder der Euro-Zone am Abgrund eines historischen Tiefststands ihrer Währung. Vermutlich deshalb schlossen die Finanzmärkte eine Intervention der Zentralbank nicht aus oder gingen sogar von einer solchen aus, die es ja in der Vergangenheit auch mehrmals gegeben hatte. Aber in Frankfurt schaut man mehr auf die Inflation und die Preisstabilität, als sich um den Euro-Kurs zu kümmern.

La Repubblica aus Rom meint: Abermals ist der Zentralbank-Chef unter Beschuss: Eine Rede in Österreich wurde von den Märkten als Ablehnung jedes Eingreifens zur Stützung der Währung interpretiert, was wiederum die Investoren zur Flucht aus dem Euro bewegt haben soll. Unterdessen wachsen auch in Deutschland die Sorgen: Im September nächsten Jahres stehen Kanzler Schröder Wahlen bevor, was schwierig werden könnte, sollte sich sein Versprechen zur Senkung der Arbeitslosigkeit wegen der schwachen Konjunktur als uneinlösbar erweisen. Deshalb verstärkt sich der Druck auf Finanzminister Eichel, zugunsten einer Zinssenkung zu intervenieren.