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berliner szenenKongo-Powers-Harbor

Grüne Minna

In zwei Tagen um die Welt konnte man an diesem verregneten Pfingsten fahren, jedenfalls, was Geschmäcker betrifft. Worüber man ja nicht streiten darf. Nur wundern: Über Kid Kongo Powers etwa, Held der Jugendjahre, das Gun-Club-Brett, die schwule, mexikanische Hafenratte. Machte bis dato immer eher auf New York-Rock’n’Roll-Postpunk-Gitarrist. Am Freitag im Maria hatte er den kleinen, wendigen Musikerkörper in einen Soft-Cell-Overall gepackt, sich eine großgewachsene, kurzhaarige türkische Tunte namens „Khan“ daneben gestellt, und dann aalten die beiden sich bei einer Karaoke-Auszieh-Show, dass dem spärlichen Rockpublikum die biernassen Mäuler offen standen. Zur Erklärung sangen sie die Zeile „I’m not human. I’m a washing machine!“ Am Samstag ging es gleich weiter mit Fragwürdigem: Eine Warnung hätte sein müssen, dass es bei der Premierenfeier zu „Pearl Harbor“ (im Tempelhofer Hangar II) Grüne Minna gab. Grüne Minna! Der Albtraum jeder pickeligen Teenieparty, das wirksamste Brechmittel gleich nach Batida-Banane. Igitt. Die auffällig berlinernden und irgendwie BZ-mäßig aussehenden Gäste kippten es trotzdem. Die Prominenz auch: Mosi Mooshammer, Ariane Sommer, Michael Gwisdek und dieser baumlange Miettransvestit, der in Hamburg „Transenhans“ hieße. Dann schon lieber ein Mietklo. Und der grausliche Film: drei Stunden klischeebeladenes, pathetisches Amikino. Irgendwo im Kinosaal saß der reizende, seeblauäugige Oliver Korrittke. Warum ist der nicht aufgestanden, um aus „Die Musterknaben 1“ zu zitieren: „Wer die Wahrheit sucht, der muss die Wahrheit sagen!“? JZ

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