Jüdisches Leben in Hamburg

Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Hamburg begann vor 400 Jahren, als portugiesische Juden an die Elbe kamen. 1925 gehörte die „Deutsch-Israelitische Gemeinde zu Hamburg“ mit fast 20.000 Mitgliedern zu den größten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Vor allem am Grindel hatte sich ein jüdisches Viertel gebildet, aber auch in den noch selbständigen Städten Altona, Wandsbek und Harburg gab es Gemeinden mit Synagogen und sozialen Einrichtungen. Neben religiösen Dingen sind Schul- und Erziehungs-, allgemeines Wohlfahrts- und das Begräbniswesen wichtige Aufgaben einer jüdischen Gemeinde.

Sofort nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte auch in Hamburg die Diskriminierung, Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung ein – im Oktober 1941 begannen die Deportationen, im Mai 1945 lebten nur noch 647 Juden in der Hansestadt. Jahrzehntelang blieb die Jüdische Gemeinde sehr klein und hatte zu Beginn der neunziger Jahre erst wieder knapp 1400 Mitglieder. Dann setzte die verstärkte Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ein.

Heute hat die Gemeinde fast 5000 Mitglieder, von denen etwa 2000 in Schleswig-Holstein leben. Jedes Jahr kommen etwa 500 Zuwanderer – vor allem aus Russland und der Ukraine – dazu. Hamburg unterstützt die Gemeinde derzeit mit 650.000 Mark im Jahr. kd