Kino gucken gegen rechts

Bundeszentrale für politische Bildung fördert Filmreihe gegen Gewalt

Neben üblichen gewaltigen Actionfilmen sollen Jugendlichen in den Kinos nun vermehrt „Kino gegen Gewalt“ sehen. Diese Initiative präsentierten gestern die Bundeszentrale für politische Bildung und das Institut für Kino und Filmkultur in den Hackeschen Höfen.

Interessierte Schulen können nun über das Institut Kinofilme auszusuchen, die die Klassen dann in einem Kino der Umgebung angucken können. Zu den Filmen gibt es Broschüren über Inhalt, Problemstellung und Filmsprache des jeweiligen Films. Auf Nachfrage stehen auch Pädagogen zur Verfügung. „Uns geht es darum, Jugendliche über das Kino für diese Themen zu sensibilisieren“, sagt Peter Fricke von der Bundeszentrale für politische Bildung. Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich und Großbritannien arbeite man hier viel zu wenig mit diesem Medium. Die Aktion läuft in Kooperation mit Filmverleihern und der AG Kino und wird mit 415.000 Mark durch das Aktionsprogramm der Bundesregierung „Jugend für Toleranz und Demokratie“ gefördert. Durch den Verzicht der Verleiher auf eine Mindestgarantie können Kinos relativ preiswert die ausgewählten Filme aufführen. Sie behandeln die Themen Nationalsozialismus, Rassismus oder Gewaltbereitschaft. Ausgewählt wurden Filme wie „Aimée und Jaguar“, „East is East“ oder „Hass“. Auch Benjamin Reding, der mit seinem Skinheadfilm „Oi! Warning“ in Deutschland zunächst keinen Verleiher für seinen Film finden konnte, begrüßt die Kooperation mit „Kino gegen Gewalt“. „Wir sind so weich gekocht, dass wir uns über dieses ‚Auf uns zu kommen‘ sehr freuen.“ Zudem sei das Programm sehr gut ausgewählt. KBI