schnittplatz II: Unterhosenfaktor
Zunächst ein kleiner Ausflug in die Welt der Wäsche. Immer weniger Jugendliche kaufen Unterhosen. Das ist nicht pfui. Das liegt am Geburtenknick. Weil heute 18 Prozent weniger Jugendliche in Deutschland leben als 1993, können sie auch weniger kaufen. Nun zu den Medien. Die Fachzeitschrift Werben und Verkaufen sieht „für viele Zeitungen das sichere Ende kommen“, weil sie keine Rezepte gegen den Auflagenschwund bei jungen Lesern haben. Dramatische Zahlen liefert uns die Redaktion in der ersten Juni-Ausgabe. Leider hat sie nicht den Geburtenknick aus den Zahlen rausgerechnet. Das beste Mittel zur Auflagensicherung wäre nämlich Kinder zeugen. Der Axel-Springer-Verlag war über die schiefe Statistik so überrascht, dass er gleich eine Argumentationshilfe für seine Anzeigenabteilungen erstellte. Da sieht man wieder: Gut, dass es Fachzeitschriften gibt. RGE
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