Ein Hut aus Maschendraht

■ Ein Vergnügen für Eltern und Kind: Die freie Kunstschule Bremen / Eine Stippvisite

Kinder wollen malen, am besten auf großer Fläche, mit ganz viel bunter Farbe. Und Mutti soll auch mit machen. Klingt wie ein Hororszenario auf den guten Flokati? Das muss nicht sein. In der freien Kunstschule Bremen greifen Mütter und Kinder gemeinsam zum Pinsel. Die Gemeinschafts-Werke sind schon fertig und die Künstlerin Gloria del Mazze strahlt: „Die Papageien haben die Kinder gemalt, die Blumen die Mütter. Und man sieht keinen Unterschied.“

Für Angelika Lages, Initiatorin der freien Kunstschule Bremen ist es ganz wichtig, Kinder schon früh mit Bildern zu beschäftigen. „Wir leben in einer medialen Welt und werden überschwemmt von Bildern. Nur wenn Kinder wissen, wie ein Bild entsteht, können sie es auch richtig deuten“, weiss die Kunstpädagogin. Deswegen gibt es spezielle Kurse für die Kleinen. Dabei steht nicht nur das reine Malen in Vordergrund, sondern viel mehr der Umgang mit verschiedenen Materialien. Praktisch zeigt die Künstlerin Gloria del Mazza, was sich hinter all der grauen Theorie verbirgt. Gerade malt sie mit den Kindern ein Selbstportrait, mit Aquarellfarbe. Janine (9) weiss genau, was sie malen will: „Ein cooles Mädchen, mit Zahnspange und mit langen Haaren.“ Indes: „Der Kopf ist zu rund. Aber die Harre sind blond, so wie meine.“ So einfach geht's, Kinder auf ihre Umwelt aufmerksam zu machen. Am meisten Spaß hat Hendrick (9) aber der Hut aus Maschendraht gemacht. „Den konnte ich nämlich aufsetzten“. Womit auch das Thema der Dreidimensionalität praktisch erarbeitet wäre.

Nach den Selbstbildnissen unterrichtet Gloria die Kinder plus Mütter. „Hier haben wir die Möglichkeit, mal was zusammen zu manchen“, sagt Sina's Mutter. Lachend klärt Gloria auf, das sich „die Mütter manchmal sehr schwer tun. Sie überlegen lange, wie sie etwas malen sollen“. Sina dagegen hat keine Problem, mit Mutti gemeinsam ein Bild zu malen. So sind alle froh: Tochter, Mutter und der heimaliche Flokati. sand