Rüstungshilfe für Libyen vor Gericht

STUTTGART afp ■ Vor dem Stuttgarter Landgericht hat gestern der Prozess gegen einen 59-jährigen Ingenieur begonnen, dem verbotene Rüstungshilfe für Libyen vorgeworfen wird. Der Mann soll an Lieferung und Aufbau einer Gaswaschanlage für eine libysche Chemiewaffenfabrik beteiligt gewesen sein. Der Ingenieur hatte den Aufbau der Anlage vor Ort überwacht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb unter anderem Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Das Verfahren gehört zu einem Komplex ähnlicher Prozesse gegen den Unternehmer Hans-Joachim Rose, der 1996 zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Die Abgasreinigungsanlage sei von Rose unter Mithilfe des Ingenieurs an die Libyer gegen eine Zahlung von rund 8,9 Millionen Mark geliefert worden. Beide hätten dabei in Kauf genommen, dass die Anlage zur Produktion der Giftgase „Lost“ und „Sarin“ dienen sollte.