Behördendateien in rechten Händen

ERFURT ap ■ Beim Umzug des Thüringer Innenministerium 1997 gestohlene Computerdateien kursieren offenbar in der rechtsextremen Szene. Erfurts Staatsanwaltschaft hat nach einem Hinweis aus dem Ministerium die Ermittlungen dazu wieder aufgenommen.

Die entwendeten Original-Festplatten sollen nach einer Meldung der Zeitung Freies Wort Einblicke in Struktur, Aufgabenverteilung und Personalangelegenheiten beim Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz in den Jahren 1995 bis 1997 geben. Die Datenträger würden im Umfeld des Rechtsextremisten und Exspitzels des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Dienel, vermutet, hieß es. Dienel gelte als Vertrauter des Firmenchefs, der damals den Umzug des Ministeriums in Erfurt unter Ex-Innenminister Richard Dewes (SPD) verantwortet hatte. Dienel war Mitte der 90er-Jahre vom Verfassungsschutz angeworben worden. Seine Enttarnung hatte zum Rücktritt des damaligen thüringischen Verfassungsschutzpräsidenten Helmut Roewer geführt.