montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens
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Die Berliner Republik „Berlin“ wird erschüttert. Die Grundfesten beben, das politische Gleichgewicht ist aus demselben geraten, alles wackelt, fackelt, zittert. Das große Zittern hat einen Namen: PDS. Schleichen die Postkommunisten sich auf roten Socken durch den Hintereingang an die Macht? Auf Socken, die ich früher leider auch einmal getragen habe – doch längst hab ich sie abgestriffen. Es ist eine Frage des politischen Anstands, sich von solchen Szenarien nicht erschrecken, verwirren, entmutigen zu lassen. Einerseits. Die Kehrseite der „Berliner Medaille“ erschließt sich dem Auge des demokratischen, freiheitlich-grundgefestigten Beobachters kaum, denn den großen Kuchen wollen die üblichen Verdächtigen unter sich lassen. Es ist ein gewaltiger Kuchen, glasiert, mit einem hauchfeinen Traum aus Schokosplittern, gezuckert und auch mit Früchten darin. Prallen, reifen, saftigen Früchten. Wer schnappt sich das Filetstückchen? Es bleibt spannend im Deutschland des Jahres 2001.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.