Ab 2006 spätestens: Milchkannen in und um Bremen anfahren

Eine feine neue Eisenbahn präsentierte gestern die Deutsche Bundesbahn (DB) und lud zu einer Präsentationsfahrt im ET 425 nach Nordenham. Wenn sich Bremen und Niedersachsen von dem Traum in Rot überzeugen lassen, könnten die Oldenburgerinnen, Nordenhammer und Rotenburgerinnen bereits im Jahre 2006 (!) mit der „schnellen Regionalbahn“ zum Shoppen oder zum Arbeiten nach Bremen düsen: 160 Spitze. „Ein modernes Fahrzeug mit einem schnellen Anzug“, wirbt der Regionalbereichsleiter der DB, Peter Schatte, für das Fahrzeug, das bereits in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt im Einsatz ist.

Und wirklich: Das Ding zieht ganz ordentlich an, leichtes Gefühl von schnurrender S-Bahn, ein bisschen rumpeliger im Abgang. „Das liegt aber an den Gleisen“, murmelt ein Bahner. Das Sitzgefühl in Blaukariert ist auch in der zweiten Klasse angenehm. Toilette ist an Bord und auch Fahrradplatz gibt es reichlich.

„Der Vorteil dieses Modells liegt in der höheren Personenkapazität“, beurteilt Michael Frömming vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) die DB-Pläne. Der VCD plädiere allerdings dafür, so schnell wie möglich und nicht erst 2006 das Modell der regionalen Stadtbahn einzuführen. Dieses wurde auch schon von der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) in Anlehnung an das erfolgreiche Karlsruher Modell entwickelt. Danach fährt erst eine Straßenbahn auf den regionalen Bahn-Fernstrecken und in Bremen dann auf Straßenbahngleisen. Frömming: „Der Vorteil ist, dass die Pendler dann direkt zu ihrem Arbeitsplatz gondeln können und nicht vom Hauptbahnhof umsteigen oder laufen müssen.“ Das sei seiner Ansicht nach kein Konkurrenzmodell zu dem schönen neuen Flitzer der DB. Dieser wäre vor allem wichtig, um den regionalen Fernverkehr zu fördern.

ei/Foto: Michael Jungblut