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Allgäuer Bauern setzen auf Kuhrückenkratzanlagen

„Ja, da möchte man schon ein wenig neidisch werden“, sagt der Westerheimer Bauer Christian Mögele, und er meint damit etwas, das er nicht besitzt, aber gerne in seinem Stall hätte. Die Rede ist von einem heiß begehrten Gerät, das in immer mehr Kuhställen Einzug hält – der Kuhrückenkratzanlage. Mögele erwägt ernsthaft, in diese Anlage, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, einige tausend Mark zu investieren. Sein Kollege Hubert Wehrle vom Spitalhof in Kempten, dem Gut des milchwirtschaftlichen Vereins Allgäu-Schwaben, hat sogar bereits zwei installieren lassen. Er zeigt auf die beiden Geräte, die wie Waschanlagenbürsten aussehen und erklärt: „Wenn eine Kuh sich nach dem Fressen ausgeruht hat und gerne gekrault werden möchte – kein Problem. Sie tippt die rotierende Bürste kurz an und wird vollautomatisch gekrault.“ Und nicht nur das: Neben der Kraul- gibt es eine Kratzfunktion. Eine Luxusversion der Kuhbürste rubbelt auch den Milchviehbauch. Die Anlagen, die unter anderem in Legau im Unterallgäu hergestellt werden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – besonders bei den Kühen. Hubert Wehrle hat inzwischen schon gewisse Rangordnungskämpfe an der Bürste beobachtet. „Es kommt vor, dass eine durchsetzungsfähigere Kuh eine vor ihr stehende abdrängt. Aber alles in allem läuft das reibungslos.“ KLAUS WITTMANN