Tägliche Lebenshilfe

Soap, Talk und reales Leben. Serienstars und Talkmaster sind die besten Freunde bildungsferner Mädchen

KÖLN epd/taz ■ „Verbotene Liebe“, „Unter uns“, Andreas Türck, Arabella, Bärbel Schäfer und viele mehr. Der Nachmittags-Stundenplan ist prall gefüllt. Bei jungen Mädchen mit niedrigem Bildunsgniveau gehören die täglichen Talkshows und Seifenopern zum Alltag. Das ergab eine Studie über Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren, die im Auftrag der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Rundfunk und der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde.

Die Studie hat gezeigt, dass weniger das Alter als vielmehr das Geschlecht und der Bildungsgrad auf ein bestimmtes Fernsehverhalten hinweisen. Gerade bei Mädchen mit niedrigem Bildungsniveau gehören die Darsteller der Daily Soaps fast zur Familie. Die Mädchen würden ihr ganzes Augenmerk auf die Schauspieler und ihre Rollen legen. Die Darsteller werden zum Maßstab, zur Orientierungshilfe für das reale Leben. Die Wissenschaftler, die die Studie erstellt haben, wollen keine Spielverderber sein. Die Jugendlichen sollen weiterhin Spaß an Soaps und Talkshows haben. Doch dürfe man die fernsehfreudigen Jugendlichen nicht aus dem Blick verlieren. Medienkompetenz sei mehr denn je gefragt. JW