zinssenkung

Was soll das?

Heute entscheidet die US-Zentralbank Fed, ob sie die Zinsen zum sechsten Mal in diesem Jahr senkt. Seit Januar fiel der amerikanische Leitzins von 6,5 auf 4 Prozent. Grund: Die niedrigen Zinsen sollen „Geld billig machen“, also Konsum und Investitionen fördern, dadurch die Produktion ankurbeln und letzlich Arbeitsplätze schaffen.

In der EU warteten Politiker, Investoren und Börsianer lange und sehnsüchtig auf eine Zinssenkung. Am 10. Mai, endlich, senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins dann tatsächlich von 4,75 auf 4,5 Prozent.

Ob weitere Zinssenkungen folgen, wird derzeit heiß diskutiert. Denn die EZB sieht sich in einem Dilemma: Einerseits stieg die Inflation im Mai auf 3,5 Prozent (inzwischen nimmt sie aber schon wieder ab). Und die EZB ist laut Gründungsvertrag die „Hüterin der Geldwertstabilität“ – und nicht Konjunkurmotor. Das spricht gegen niedrigere Zinsen. Andererseits wird die Konjunkturprognose inzwischen fast täglich nach unten korrigiert. Das spricht für niedrigere Zinsen.

Die japanische Zentralbank entscheidet morgen über ihre Geldpolitik; Volkswirte erwarten aber kein Abrücken von der faktischen Nullzinspolitik.  KK