Prüfungshorror?

Viele Studierende haben massive Probleme mit schriftlichen Arbeiten. Sie haben Angst, durch Eingrenzung wichtige Inhalte aus der Literatur unberücksichtigt zu lassen. Aber: Zielloses Weiterlesen zögert den Beginn des Schreibens hinaus.

Studierende trauen häufig eigenen Ideen wenig. Und sie setzen sich selbst durch zu hohe Ansprüche unter Druck – zum Beispiel weil sie denken, gute Texte entstünden in einem Wurf.

Die Arbeit an einem Examen verbindet sich mit negativen Gefühlen. Die Motivation, sich mit einem Thema auseinander zu setzen, sinkt rapide.

Studierende kommen meist zu spät in die Schreibberatung – es ist daher notwendig, Studierenden von Anfang an (wissenschaftliches) Schreiben systematisch beizubringen.

Tipps: Es kommt auch beim wissenschaftlichen Arbeiten auf die Haltung an. Man muss jederzeit cool bleiben, muss lächeln können und noch fähig sein, nachzudenken. Diese drei Grundregeln gelten genauso für die nervösen Viel- wie die labilen Wenigwisser.

Nicht bis zum letzten Augenblick Wissen in sich hineinstopfen. Lieber noch einen Film gucken – zum Beispiel die Feuerzangenbowle. Damit man weiß, aus welchem Prüfungssystem man kommt.

Ein effizientes Zeitmanagement ist wichtig. Es tut gut, sich schon früh über sein Thema Gedanken zu machen. Aber nicht gleich in den Details versinken. Den Überblick bewahren. Dabei hilft auch eine Fragestellung, am besten eine zugespitzte. Sie trennt das wichtige vom unwichtigen Material.

Eine Fragestellung ist der Fokus der ganzen Arbeit, sie sollte einen persönlich interessieren und zugleich Bezug zum Stand der wissenschaftlichen Forschung herstellen.

Einzelkämpfer gehören ins Militär oder zum Film. An der Uni haben sie nichts verloren. Bildet Banden. Um eure Arbeiten gegenseitig zu redigieren. Um Bücher stellvertretend füreinander diagonal zu lesen.

Beim Lernen und Lesen gilt die Salamitaktik: Ein kleiner Schritt ist besser als ein nicht gegangener großer. Eigenen Lernrhythmus entwickeln. Manch einer lernt früh am besten, andere arbeiten bis tief in die Nacht.

Pausen sind wichtig, wie früher in der Schule nach der Doppelstunde weg vom Schreibtisch – für zehn, fünfzehn Minuten. Während der Kernzeit gilt Walter Benjamins Schreibtipp. Unterbrochen wird erst, wenn der Text vollkommen ist.

Je schriller die Lerntechnik, desto besser. Unipsychologen schicken ihre Schützlinge unter den Tisch zum Büffeln, andere lassen sie bunte Kärtchen mit Schlüsselwörtern überall in der Gegend aufhängen.

Andere Möglichkeiten sind die Loci-Technik, bei der die Daten angeblich an einem bestimmten Platz im Hirn platziert werden. Kollegen schwören auf die Storymethode. Fakten memorieren sich besser in einer Geschichte, als nach dem Memoryzufallsprinzip.

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