Kritik an Angolas Kriegsparteien

BERLIN epd ■ „Ärzte ohne Grenzen“ hat den Konfliktparteien in Angola gezielte Angriffe auf Zivilisten vorgeworfen. Die Regierung und die Unita-Rebellen seien für die Vertreibung von zehntausenden Menschen aus ihren Dörfern verantwortlich, erklärte die internationale Hilfsorganisation am Montag in Berlin. Die Kriegsgegner verweigerten den Flüchtlingen zudem jede humanitäre Hilfe.

Mehr als eine halbe Million Angolaner lebten nach UN-Angaben in Regionen, die für Hilfsorganisationen nicht zugänglich seien, so „Ärzte ohne Grenzen“. In den Städten Cuemba und Mussende seien die Unterernährungs- und Sterblichkeitsraten alarmierend hoch. Die Regierung kontrolliere diese Orte, unterstütze die Vertriebenen aber nicht. Sie benötigten dringend Nahrung und medizinische Hilfe. Die Unita verweigert den Hilfsorganisationen den Angaben zufolge seit dem Wiederaufflammen des Bürgerkrieges 1998 jeden Zugang zu den von ihr kontrollierten Regionen.