unterm strich
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Ausgerechnet Nürnberg führt löblicherweise als erste Stadt in Deutschland muttersprachlichen Unterricht für Kinder von Sinti und Roma ein. Der Ergänzungsunterricht in Romanes wird ab kommendem Schuljahr zunächst in einer Nürnberger Grundschule angeboten, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Begründet wurde das Vorhaben mit dem Europäischen Jahr der Sprachen, in dem die Stadt dazu beitragen wolle, die vom Aussterben bedrohte Minderheitensprache Romanes zu erhalten, wie es auch die Europäische Sprachencharta vorsehe.

Wenigstens stolze 1,1 Millionen Mark soll ein vom Autor korrigierter Probedruck des berühmten Romans „Hundert Jahre Einsamkeit“ des kolumbianischen Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez bei einer Versteigerung am 21. September in Barcelona einbringen. Da kann der Autor dann mit Young British Artists mithalten, etwa Damien Hirst. Márquez hatte die Druckseiten vor 35 Jahren handschriftlich korrigiert und seinem Verleger zugeschickt. Dafür erhielt der heute 73-jährige García Márquez damals eine Anzahlung von umgerechnet etwa 1.000 Mark.

Das dürfte damals auch nicht soooo viel Geld gewesen sein. Im Zeitalter der Computer, so erfahren wir in diesem Zusammenhang durch die spanische Zeitung El País, werden korrigierte Probedrucke dieser Art von der UN- Kulturorganisation Unesco als Originale anerkannt, da es von vielen Werken keine handschriftlichen Originale mehr gibt.

Der damalige Verleger des García-Márquez-Romans, Francisco Porrúa, räumte ein, dass er selbst nicht wisse, wo das handschriftliche Original von „Hundert Jahre Einsamkeit“ geblieben sei.