Islamisten gegen Hautbleichen

KANO ips ■ Das Parlament im nordnigerianischen Bundesstaat Kano hat seinen Präsidenten entlassen. Offizielle Begründung für den Rausschmiss von Abdullahi Gwarmai ist, dass er Hautbleichmittel verwendet, was angeblich gegen das in diesem Jahr in Kano eingeführte islamische Recht verstößt. Die Abgeordneten, die sich in der vorletzten Woche mit 29 zu 15 Stimmen gegen ihn ausgesprochen haben, hätten Gwarmai mehrfach aufgefordert, das Bleichen der Haut aufzugeben, so Mehrheitsführer Bello Yandadi. Gwarmai selbst hält seine Kündigung für eine politische Intrige. Eine von der Universität Lagos durchgeführte Umfrage unter Händlern hat belegt, dass 77,3 Prozent von ihnen Bleichmittel verwenden. Von den 348 Personen, die sich dazu bekennen, waren 252 Frauen und 96 Männer. Ein Drittel der Befragten hatte Bleichmittel zunächst gegen Hautfehler eingesetzt, ein weiteres Drittel gab an, sich mit hellerer Haut attraktiver zu fühlen. In Nigeria nimmt die Nachfrage nach Bleichmitteln stark zu.