CDU: PDS und Jusos haben uns beworfen

Körpereinsatz im Berliner Wahlkampf sorgt auf allen Seiten für Empörung. Nooke: „Ausschreitungen waren von den Jusos gezielt vorbereitet.“ Berliner Innensenator meint, die Veranstaltung sei ausreichend geschützt gewesen

BERLIN taz ■ Nach einem überstürzt abgebrochenen Wahlkampfauftritt der CDU/CSU-Bundesspitze in Berlin erheben Unionspolitiker Vorwürfe gegen PDS und SPD. Der Bundestagsabgeordnete Günter Nooke erklärte, „die Ausschreitungen waren offenkundig von den Jusos gezielt vorbereitet“. Der CDU-Kreisvorsitzende René Stadtkewitz erklärte, er sei Augenzeuge gewesen, als „sich Juso- und PDS-Anhänger als Krawallaktivisten geoutet haben“. Sollte die CDU-Bundespartei sich die Beschuldigungen zu Eigen machen, würden sich erstmals Parteien im Wahlkampf den Einsatz physischer Gewalt vorwerfen.

Die Veranstaltung mit CDU-Chefin Angela Merkel, CSU-Chef Stoiber und Unionsfraktionschef Friedrich Merz auf dem Alexanderplatz war am Montagabend abgebrochen worden, nachdem Eier und eine gefüllte Plastikflasche auf die Bühne geworfen wurden. Der stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Fabian Schmitz sagte der taz, „hinter uns und neben uns standen sicherlich Leute, die auch geschmissen haben“, Jusos seien aber nicht an den Angriffen beteiligt gewesen. Schmitz’ Vorstandskollegin Debora Gärtner warf Ordnern der Jungen Union vor, mit Körpereinsatz gegen friedliche Demonstranten vorgegangen zu sein.

Berlins neuer Innensenator Erhart Körting (SPD) wies unterdessen Vorwürfe zurück, die Polizei habe die Wahlkampfveranstaltung nicht ausreichend geschützt. PAT

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