Noch nicht mal Peanuts für die Wähler

Es kommt die Zeit, da müssen sich die Parteien voneinander unterscheiden. Man nennt diese Zeit Wahlkampf, und dass der begonnen hat, zeigt die Aufteilung der Impuls-Mittel, die SPD und CDU ges-tern stolz präsentierten.

Dabei macht sich die SPD besonders unglaubwürdig. Seit Beginn der Großen Koalition trägt sie das Sanierungsprogramm genau in der von der CDU verkörperten Betonform mit, um sich dann bei Gelegenheit mit ein paar markigen Sprüchen auf die Seite der „kleinen Leute“ zu stellen. „Sanierung muss auch etwas sein, was in den Stadtteilen selbst als Verbesserung empfunden wird“, verkündete SPD-Fraktionschef Böhrnsen seine späte Einsicht. Also gibt's ein paar Krümel für die Kita um die Ecke, ein paar Mark für den Spielplatz hier und ein paar für den Schulhof dort. So verhindert man, dass man an den Wahlkampfständen dauernd von irgendwelchen empörten Bürgern belästigt wird. Teuer ist die Sache auch nicht – mit nur 1,2 Millionen Mark jährlich ist man dabei, die Menschen sind ja in diesen Zeiten so dankbar.

Die CDU spielt jedes Spielchen mit, von dem sie selbst auch profitiert. Und liefert noch gratis die Sanierungsrhetorik mit, ohne die bei der CDU ja bekanntermaßen nichts geht: Sowohl Kulturstiftung als auch die Förderung der Jugendlichen in den Stadtteilen seien Investitionen in die Zukunft und damit, wer hätte es gedacht, ein „Beitrag zur Stabilisierung der bremischen Einwohnerzahl“.

Elke Heyduck