Kultur-Konversionen
: Königinnendrama als Musical

■ Musical Company macht in Maria

Kaum waren die Kostüme fertig, stürzten sie sich schon in den Stolzier-Rundgang: Maria Stuart, kopflose Königin der Schotten, und ihr Hofstaat von der Bremer Musical Company. Letzte Station majestätischer Fortbewegung war der Pfannkuchen-Admiral an der Schlachte, dessen Personal mit einem trockenen „Die haben's gut – wir müssen den ganzen Tag als Kostümfest rumlaufen“ seine Aufwartung machte.

Hinter der Maskerade steckt ein kühler Kopf: Thomas Bläschke. Der Komponist und Company-Chef sucht Sponsoren für sein Maria-Musical, dass spätestens 2004 auf die Bühne kommt: „Künstlerisch wären wir viel schneller fertig, aber an Geld fehlt's noch“. Insgesamt an1,5 Millionen. Die schlaflosen Nächte der Eltern Bläschke, die bisher die Company-Finanzen decken, sollen aber bald vorbei sein. Die BMC wird demnächst in eine GmbH umgewandelt. Ökonomisch war auch schon die Rekrutierung des Stoffes: Die Protagonis- und Librettistin Kerstin Tölle erinnerte sich ihres Reclamheftchens mit dem Schiller-Drama, das sie nie ganz losgelassen hatte: „Maria ist eine faszinierend schillernde Frau zwischen Hure und Märtyrerin.“

HB/Foto: Kay Michalak

Heute um 21 Uhr live in der Aktuellen Schaubude (N 3)