DFG für Stammzellenkontrolle

Winnacker: Unabhängige Kommission soll Forschungsprojekte prüfen und genehmigen

BERLIN taz ■ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Bundesregierung empfohlen, eine unabhängige Kommission einzurichten, die künftige Forschungsvorhaben mit embryonalen Stammzellen prüfen und genehmigen soll. Vorbild könnte die Zentrale Kommission für biologische Sicherheit sein, sagte DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker gestern in Berlin.

Die DFG könne diese Aufgabe nicht selbst übernehmen. „Wir sind nicht die Forschungspolizei“, betonte Winnacker, der sich gestern in Zurückhaltung übte. So sei es zu akzeptieren, dass der Bundestag einen vorläufigen Verzicht auf Stammzellenforschung fordere. „Das ist ein Ausdruck des Respekts vor dem Bundestag und den Landtagen“, sagte Winnacker. „Durch eine kurze Verschiebung“ entstünde „kein wesentlicher Schaden für die deutsche Wissenschaft“.

Die DFG könne ihre Entscheidung über die Vergabe von Fördermitteln an Stammzellenforscher aber „nicht unendlich aufschieben“. Spätestens bis Dezember sollte die Politik Klarheit über die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, forderte Winnacker: „Wir sind Forschungsförderer und nicht Forschungsverhinderer.“ Durch die freundlichen Worte von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei der DFG-Jahresversammlung fühlt sich Winnacker „ermuntert“. LKW