Simbabwe bittet um Nahrungshilfe

HARARE dpa/taz ■ Simbabwe hat erstmals Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung eingeräumt und um Nahrungsmittelhilfe der internationalen Gemeinschaft gebeten. Finanzminister Simba Makoni gab zu, dass die Agrarproduktion deutlich zurückgegangen sei, und sagte, für die benötigten Importe von etwa 600.000 Tonnen Mais und 200.000 Tonnen Getreide habe die Regierung kein Geld. In den vergangenen Monaten hatte die Regierung von Präsident Robert Mugabe Berichte über eine bevorstehende Hungersnot im Lande stets zurückgewiesen, obwohl Experten schon zu Jahresbeginn vor einer Lebensmittelknappheit ab Juni warnten. Simbabwes Wirtschaft ist durch staatlich unterstützte Farm- und Unternehmensbesetzungen in eine Krise geraten und verzeichnete im Jahr 2000 ein Minuswachstum von 6,1 Prozent. Ein zweitägiger Generalstreik gegen 70-prozentige Benzinpreiserhöhungen verschärfte die Lage diese Woche weiter. Die Gewerkschaften drohen bei mangelndem Entgegenkommen der Regierung mit einem unbefristeten Ausstand.