Erneute Entzündung

■ Schon wieder zwei Meningitis-Fälle. Zwei Schulen bleiben geschlossen

Gestern stellten Ärzte im Bezirk Wandsbek erneut die Diagnose Meningitis. Bei den Patienten handelt es sich um ein 34-jährige Frau und ihren 15-jährigen Sohn, die beide im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin liegen und sich in „erfreulich gutem Zustand“ befinden, wie der Wandsbeker Amtsarzt Artur Schröder gestern mitteilte. Der Sohn ist Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule in Farmsen, wo am vergangenen Mittwoch der erste Meningitis-Fall aufgetreten war. Dort und am nahegelegenen Gymnasium Oldenfelde sind in den vergangenen Tagen nun insgesamt fünf Menschen an der gefährlichen Hirnhautentzündung erkrankt.

Darüber hinaus leidet ein 45-jähriger Wandsbeker an der Infektion, der mit den Jugendlichen jedoch in keinem offensichtlichen Kontakt stand. Den ersten vier Patienten geht es bereits wieder besser. Beide Schulen bleiben noch diese ganze Wochen geschlossen, um weitere Infektionen zu verhindern. An der Erich-Kästner-Gesamtschule werden besorgte Schüler und Eltern heute Abend bei einem Elternabend über die Krankheit informiert, die jedes Jahr wieder auftaucht. Das Robert-Koch-Institut spricht von einem Vorkommen von ein bis vier Fällen pro 100.000 Einwohner und Jahr, das entspräche 17 bis 80 Fällen allein in Hamburg.

Die Rahlstedter und Farmsener Jugendlichen und die Mutter kennen einander und haben sich offenbar untereinander angesteckt. Sie leiden unter bakteriellen Hirnhautentzündungen, die sehr viel anste-ckender sind als die durch Viren verursachte Meningitis.

Alle, die mit den Patienten näheren Kontakt hatten, werden auf Meningitis untersucht und erhalten prophylaktisch Antiobiotika, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder zumindest ihren Verlauf zu mildern. Wer Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber und vor allem die für die Krankheit spezifischen Nackenschmerzen spürt, sollte zum Arzt gehen. Sandra Wilsdorf