zur person

Raoul Peck

Der haitianische Filmemacher Raoul Peck ist noch ein Kind, als er mit seinen Eltern für einige Jahre nach Belgisch-Kongo zieht. Er ist acht Jahre alt, als 1961 Patrice Lumumba, der erste demokratische Premierminister des unabhängigen Kongo, ermordet wird. Peck verlässt das Land als Jugendlicher, um in den USA, Frankreich und Deutschland, wo er in Berlin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie studiert, Ausbildungen als Wirtschaftsingenieur, Journalist, Fotograf und Regisseur abzuschließen. 15 Filme hat er bisher gedreht, zuletzt den Spielfilm „Lumumba“, der keine der Versäumnisse und Verbrechen auf Kongos Weg in die Demokratie ausspart, weder die der belgischen Kolonialmacht noch die der Kongolesen. Auch Lumumba ist bei ihm ein Mann mit Fehlern. Immer wieder versucht Peck, in seinen Filmen zu verstehen, warum in Afrika der Demokratisierungsprozess nur zäh oder gar nicht vorankommt. Raoul Peck ist 1996 selbst in die Politik gegangen, als Kulturminister in seiner Heimat Haiti. Heute lebt er in Paris und ist Präsident der Commission d’Aide au Cinéma Fonds Sud. „Lumumba“ läuft heute mit nur einer Kopie in Deutschland an, in Berlin-Mitte im Kino in den Hackeschen Höfen. PEWE