die spitzenkandidatin: sibyll klotz

Grüne aus dem Osten

Sibyll-Anka Klotz wurde am vergangenen Wochenende von ihrer Partei mit 89,5 Prozent als Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus im Herbst nominiert. Mit minutenlangem Applaus feierten die Delegierten das gute Ergebnis. Eigentlich sollte die Nominierung auf einer Vollversammlung stattfinden. Die hierfür notwendige Teilnehmerzahl wurde allerdings verfehlt und die Versammlung in eine Landesdelegiertenkonferenz umgewandelt.

Klotz stammt aus Petershagen, einem Dorf am Stadtrand von Berlin. Die Diplomphilosophin gehörte von 1982 bis 1989 der SED an. 1990 zog Klotz auf dem Ticket des Unabhängigen Frauenverbandes der DDR ins Abgeordnetenhaus ein. Später schloss sie sich der Grünen-Fraktion an. In der Opposition stritt die Arbeitsmarktexpertin mit Verve gegen Kürzungen von Arbeitsfördermitteln durch die sozialdemokratische Senatorin Gabriele Schöttler. Im traditionell linken Berliner Landesverband genießt Klotz hohen Respekt. Nachdem die Diskussion über die Kandidatur einer überregional bekannten grünen Persönlichkeit wie Andrea Fischer oder Cem Özdemir verpuffte, ist es nun an Klotz, sich gegen die Konkurrenten Klaus Wowereit (SPD), Gregor Gysi (PDS) und Frank Steffel (CDU) durchzusetzen.FOTO: WOLFGANG BORRS