ELKE BERNT, Gaststube „Sonneneck“

Elke Bernt: Was ich gegen den Sommer habe? Also, der Sommer ist immer ganz schlecht. Weil alle Leute in ihren Gärten sitzen. Da stehe ich machtlos vis-à-vis.

Warum locken Sie die Menschen überhaupt in ihre Gaststube, anstatt sie ihre Biere im Freien trinken zu lassen?

Es ist ja sehr dunkel hier drinnen. Weil es bei mir so angenehm kühl ist durch den Ventilator. Da besteht eine richtige Erholung.

Ihr dunkles „Sonneneck“ soll besser sein als die wahren Sonnenecken unserer Mutter Natur?

Ja. Wir haben schließlich ein vielseitiges Speisenangebot und auch Getränke. Bekannt ist außerdem unser Sonneneck-Cocktail. Er sieht aus wie eine Sonne im Glas.

Stellen Sie denn Ihr Angebot im Sommer um?

Ja. Jetzt gibt es zum Beispiel unsere beliebte kalte Gurkensuppe. Beim Kochen sind wir überhaupt gut drauf. Wir haben einen Koch, der macht alles in Handarbeit.

Wäre es nicht trotzdem angenehmer für ihre Kundschaft, wenn sie diese Köstlichkeiten im Freien konsumieren könnte?

Nein. Man muss ja ein bisschen auf seine Gesundheit achten. Da ist es doch schön, wenn man im Schatten sitzt, nicht so braun wird und den Krebs nicht fördert.

Hier im Dunklen ist es also gesünder als draußen?

Den Leuten entgeht doch nichts. Wir haben hier an der Decke Sonnenstrahlen aus Gips angebracht. Die sind abends beleuchtet.

Ach so. Und wie ist Ihre Laune bei Regenwetter?

Sehr gut. Regen ist mir persönlich lieber als Sonne. Dann kommen mehr Gäste. Und die trinken auch mal ein Schnäpschen. Im Sommer ist ja überwiegend alkoholfrei.

INTERVIEW: KIRSTEN KÜPPERS