Fleischfront steht wieder

■ BSE und MKS sind spurlos an den VerbraucherInnen vorbeigegangen

Als wäre nichts gewesen: Der Fleischgroßmarkt macht wieder prächtige Geschäfte, beim Rindfleisch wird erneut fröhlich zugebissen, BSE und MKS sind Phänomene der Vergangenheit. Walter Schmid, Aufsichtsrat des Hamburger Fleischgroßmarktes, sagt zwar: „Häufig können wir uns so etwas wie die Krise des vorigen Jahres nicht erlauben“, aber die Vermarkter sind beinahe unbeschadet aus dem BSE-Debakel herausgekommen. Der Großmarkt erwartet für dieses Jahr ein ähnlich gutes Ergebnis wie für 2000, verkündeten Vorstand Hans Guthold und Aufsichtsratschef Jörg Mattfeld gestern.

„Der Verbraucher hat das alles geschluckt“, sagt Schmid: Der Rindfleisch-Absatz ist fast wieder auf dem Vorjahreslevel angekommen – und das, nachdem im Winter die Werte auf gerade mal 20 Prozent der gewöhnlichen Nachfrage abgesackt waren. Und als dann noch MKS-verseuchtes Fleisch aus dem Ausland durch Hamburg geis-terte, sei eine „Fleischphobie“ ausgebrochen, der zwei mittelstädtische Betriebe auf dem Großmarkt zum Opfer fielen. Sie mussten Insolvenz anmelden.

Aber das ist vorbei: Seit man sich bei der Erweiterung der benachbarten Messe mit dem Senat geeinigt hat, steckt den Großmarkt-Managern nur noch ein Dorn im Auge: Die Verlagerung des Druckraums „Fixstern“ in die Lagerstraße in Sichtweite des Marktes. „Angesichts der hohen LKW-Frequenz und der notwendigen Hygienestandards auf dem Großmarkt“ sei man gegen eine Drogenambulanz in der Nähe, sagen Guthold und Mattfeld. Sie wünschen sich „einen alternativen Standort, wo die Bürger nicht so betroffen und belästigt werden“. Guten Appetit. Peter Ahrens