Rambazamba machen

betr.: „Logik der Eskalation“ von Peter Wahl, taz vom 16. 7. 01

Eines vergisst Wahl, wenn er die Antiglobalisierungsbewegung für sich und seine Organisation WEED reklamiert: Von Anfang an waren die Militanten aktiver Teil der Bewegung. Auch schon bei der Demo gegen den EU-Gipfel in Köln, die Dank des besonnenen Verhaltens der 25.000 Demonstranten von den Medien mit Nichtbeachtung gewürdigt wurde.Schon damals distanzierte sich WEED von den restlichen Bündnisgruppen, da WEED die Forderung nach offenen Grenzen nicht mittragen wollte.

Die Militanten, das sind die Leute, die wahrgenommen werden, wenn es kracht, ihre sonstigen Aktivitäten in Basisinitiativen ereilt aber dasselbe Schicksal, wie die anderen Teile der Bewegung: Solange kein Spektakel geboten wird, interessiert’s einfach nicht. Auch nach den Aktionen von WEED oder Attac kräht kein Hahn, wenn es nicht Leute gibt, die als Rahmenprogramm ordentlich Rambazamba machen. Es würde der taz gut anstehen, nicht am Märchen des Polithooligans mitzustricken, sondern auch zu beleuchten, warum die Aktivisten angesichts der Arroganz der Macht zu diesen Mitteln greifen. LUTZ FEKETE, Berlin