Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Hard Days Night Großbritannien 1964, R: Richard Lester, D: The Beatles, Wilfried Brambell / Originalfassung mit Untertiteln

„Nicht nur dieser legendäre Beatles-Song zählt längst zum Weltmusikerbe, auch Richard Lesters vergnügtes Rock'n'Roll-Abenteuer von 1964, das damals in Deutschland unter dem Titel „Yeah! Yeah! Yeah!“ lief, ist als Musikfilm legendär. In Schwarzweiß gedreht, pfiffig geschnitten und voll respektloser Sprüche, zeigte er dem frühen Anti-Establishment einen chaotischen Arbeitstag im Leben der Fab Four. Nun ist das Werk restauriert, der Soundtrack digitalisiert worden, und nach bald vierzig Jahren weht sein altmunterer Geist anarchisch und begeisternd von der Leinwand wie eh und je.“ (Der Spiegel) Cinema

All die schönen Pferde USA 2000, R: Billy Bob Thorton, Matt Damon, Penelope Cruz

„Texas 1949: zwei 19-jährige Freunde brechen nach Mexiko auf, um Freiheit und grenzenlose Weite zu suchen, und finden Liebe, Tod und Trennung, wodurch ihre sorgsam gehüteten Ideale in Frage gestellt werden. Oberflächliche Verfilmung des äußerst hintersinnigen Erfolgromans von Cormac McCarthy, die sich mit der Wiedergabe der schlichten Geschichte begnügt, ohne die Metaebene der literarischen Vorlage zu erfassen. Angelegt als Kino der großen Gefühle und der Überwältigung, bietet der Film allenfalls veräußerlichre Unterhaltung, zumal auch die Darsteller den Charakteren kein Leben einhauchen können.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

B

be. angeled Deutschland 2001, R: Roman Kuhn, D: Anatole Taubman, Solveig Amarsdóttir

„Klischeeträchtige Episoden um den großen Techno-Fasching Love Parade, versiegelt unter einer Commercial- und MTV-Ästhetik: Die Rave-Jugend sieht aus, als wäre sie von einem Werber und Wim Wenders am Telefon erdacht worden. Ein fast schon museales Schaustück.“ (Der Spiegel) Cinemaxx

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Gondel, Casablanca (Ol)

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio

C

Cast Away (Verschollen) USA 1999, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt (Originalfassung ohne Untertitel)

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elemantare Analyse des hektischen Lebens unserer Zeit steht.“ (Blickpunkt: Film) OF im City

Cats & Dogs USA 2001, R: Lawrence Guterman, D: Jeff Goldblum, Elisabeth Perkins

„,Cats & Dogs' verficht die – nicht ganz unglaubwürdige – These, dass die Welt in Wahrheit von Haustieren regiert wird, die gnädigerweise die Menschen im Glauben lassen, sie seine die Chefs. Zwischen Hunden und Katzen entbrennt eine Hightech-Schlacht um die Herrschaft. So weit, so putzig, doch das aus Realfilm, Tierpuppentricks und Computereffekten aufwändig zusammengesetzte Lustspiel verhackstückt selbst die gelungenen Gags zu einer Handlungspampe, die auch der Tierfreund nur als Zelluloid-Hundefutter bezeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (Bhv), Passage (Del)

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit“-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) CineStar

Chill Out Deutschland 1999, R: Andreas Struck, D: Sebastian Blomberg, Tatjana Blacher

„Eine Angestellte für Erbschaftsangelegenheiten und ein homosexueller Scheckkarten-Betrüger lernen sich durch Zufall kennen und gründen eine Wohngemeinschaft, in die noch einer der flüchtigen Liebhaber der jungen Frau zieht. Urbanes Beziehungsdrama mit minimalistischem Handlungsgerüst, das an der wenig präzisen Personenzeichnung, einer holprigen Dramaturgie sowie den betont schlichten Dialogen krankt, sodass sich eher Langeweile als Anteilnahme einstellt.“ (filmdienst) Schauburg

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Gondel, Casablanca (Ol)

Crocodile Dundee in L.A. USA/Australien 2001, R: Simon Wincer, D: Paul Hogan, Linda Kozlowski

„Ein australischer Buschläufer und Krokodilfänger erlebt mit seiner Familie Abenteuer in Los Angeles, die in der Entführung von Frau und Sohn durch eine Schmugglerbande ihren Höhepunkt finden. Müder Abklatsch einer einstigen Erfolgskomödie um einen raubeinigen Sympathieträger, der das ursprüngliche Flair vermissen lässt und bestenfalls die alten Stereotypen reproduziert.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Der Cuba Coup Kuba/Deutschland/Spanien 2000, R: Daniel Díaz Torres, D: Peter Lohmeyer, Kety de lan Iglesia

„Die Kuba-Begeisterung der Deutschen ist ungebrochen, und auch der Schauspieler Peter Lohmeyer war gerade da, um – nach „Kleines Tropikana“ – bereits seinen zweiten Film mit dem kubanischen Regisseur Daniel Díaz Torrs zu drehen. Diesmal spielt Lohmeyer einen deutschen Ganoven, der sich als schwedischer Literaturprofessor ausgibt, und bei einer kubanischen Gastfamilie einmietet. Natürlich verliebt sich der Gangster in die Tochter des Hauses, natürlich ist ihr Vater Polizist, und natürlich wird die allgegenwärtige Tristesse Havannas wieder derart hübsch in Szene gesetzt, dass auch Fidel Casto seine Freude daran haben dürfte. Die Krimikomödie ist zwar etwas langatmig geraten, hat aber morbiden Charme.“ (Der Spiegel) Schauburg

D

Deep in the Woods Frankreich 2000, R: Lionel Delplanque, D: Clotilde Corau, Denis Lavant

„Eine Aufführung von „Rotkäppchen“ verwandelt sich unversehens in ein „Scream“ a la francaise. Regiedebütant Lionel Delplanque dezimiert indes sein Erzählpersonal so rasch, dass ihm schon rein rechnerisch nicht mehr viele Überraschungsmöglichkeiten bleiben. Überdies strapaziert er die Märchenbezüge, ohne dass sie einen rechten Widerhall in Figuren und Konstellationen finden. So ereilt Delplabque, vom Vorenthalten und Verbergen erschöpft, bald das Schicksal eines Fallenstellers, der in die eigene Grube tappt.“ (tip) CineStar

Dick und Doof – Die Wüstensöhne USA 1934, R: William A. Seiter, D: Stan Laurel, Oliver Hardy

Ein kleiner Verleih traut sich, einige Filme mit Stan Laurel & Oliver Hardy mit neu gezogenen Kopien in die Kinos zu bringen. In „Sons of the Desert“ (so der US-amerikanische Titel) „täuschen Laurel und Hardy ihren Frauen eine Erholungsreise per Schiff nach Honululu vor, um das Stiftungsfest der „Wüstensöhne“ in Chicago mitfeiern zu können. Der Dampfer geht unter, L & H erhalten davon keine Kenntnis, die Zuschauer jedoch eine Füllle wirklich vergnüglicher Szenen.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg

The Dish Australien 2000, R: Rob Sitch, D: Sam Neill, Kevin Harrington

„The Dish erzählt die wahre Geschichte eines riesigen Radioteleskops in Parkes, Australien, und seiner kauzigen Crew. Die gelangt zu unverhofftem Weltruhm, als am 21. Juli 1969 die Mondlandung von Apollo 11 bevorsteht. Weil andererorts eine Empfangstation ausfällt, wird die Schüssel auf der Schafweide im Outback zur letzten Hoffung der Nasa, Neill Armstrongs großen Schritt für die Menschheit weltweit im Fernsehen zu übertragen. Leider geht mit der Antenne Down under etwas schief, und die Astronomen verlieren das Funksignal der Astronauten. Doch Australier sind findig und lassen niemanden allein durch die Galaxis trudeln, und das zeigt Regiseur Rob Sitch in seiner Allumfassenden Sternstunde mit wundersamer Schwerelosigkeit.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Casablanca

Disneys Große Pause USA 2000, R: Chuck Sheetz

„Während ihrer Sommerferien spielen die sechs Freunde aus der Third Street School Spion, als TJ alarmierende grüne Strahlen, die aus der Schule kommen, sieht. Abendfüllende Filmfassung der TV-Zeichentrickserie „Disney's Recess“, die in den USA mit großem Erfolg über die Bildschirme flimmert. Viel können die Macher der Gelegenheit, ihre sechs Helden über eine wesentlich größere Leinwand toben zu lassen, allerdings nicht abgewinnen. Tricktechnisch und erzählerisch gibt man sich zufrieden, den Standard der Serie zu halten.“ (Blickpunkt: Film) CineStar

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) City

Die Einsamkeit der Krokodile Deutschland 2000, R: Jobst Oetzmann, D:Janek Rieke,Thomas Schmauser

„Nach dem Selbstmord seines Cousins beginnt sich der Nachwuchsjournalist Elias in die ostwestfälische Provinz, um die Hintergründe des tragischen Todes zu recherchieren. Er sieht sich bald selbst in der Rolle des Außenseiters. Jobst Oetzmann gelingt es in seinem Spielfilmdebüt, stets eine reizvolle Balance aus Aberwitz und Ernsthaftigkeit zu halten. Ergebnis ist ein Film, der sich selbst und seine Figuren ernst nimmt und der dabei auf humorvolle Weise elementare Fragen stellt.“ (tip) Cinema

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Unmweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Evolution USA 2001, R: Ivan Reitman, D: David Duchovny, Orlando Jones

„Komödie über außerirdischen Urschleim, der die Erde erobert. Der Geist von „Ghostbusters“ spukte in den Köpfen meherer Autoren, die den ursprünglich als Thriller geplanten Film zu einer verkappten Neuauflage des Komödienhits machten. Auch wenn ein großer Komiker wie Bill Murray fehlt, und der Humor eher rektal als verbal Zeichen setzt, garantieren vor allem die eindrucksvollen visuellen Effekte familientaugliche Unterhaltung.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Wst), Gloria (Del)

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) City

F

Forrester – Gefunden USA 2000, R: Gus van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcommer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City, Wall-Kino (Ol)

15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert De Niro, Dward Burns

„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) City

G

Girlfight USA 2000, R: Karyn Kusama, D: Michelle Rodriguez, Jaime Tirelli

„Ein Mädchen erkämpft sich im Ring Anerkennung und Würde, indem sie die Bürde der Weiblichkeit, die sie in den Boxhallen Brooklyns zu tragen hat, abtrainiert wie überflüssige Pfunde. Karyn Kusama verschafft uns in ihrem Debütfilm durch eine neue Perspektive unverbrauchte Bilder des Sports.“ (tip) City

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Die leichte und urkomische Haschkomödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis. Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (Cinema) City

Grüne Tomaten USA 1991, R: John Avnet, D: Mary Stuart Masterson, Mary-Louise Parker

Frauenbewegter Kitschfilm über eine keusche Mädchenfreundschaft, die durch böse Buben auseinanderzubrechen droht. (hip) City

H

Harte Jungs Deutschland 1999, R: Marc Rothermund, D: Tobias Schenke, Sissi Perligner

„Ein Teenie entdeckt den Sex:“Ab heute sind wir zu zweit“, meldet sich da eines Morgens sein bestes Stück. Ein sprechender Schwanz, wie originell. Doch nicht nur die Grundidee ist alt, die gesamte Machart dieser Klamauk-Komödie erinnert mit ihren dümmlichen Zoten an die Filme eines Mike Krüger.“ (Bremer) CineStar

I

Im Netz der Spinne USA 2001, R: Lee Tamahori, D: Morgan Freeman, Monica Potter

„Morgan Freeman als abgeklärter Kripo-Psychologe und Monica Potter als tückische Spezialagentin sollen eine kleine Senatorentochter aus der Gewalt eines psychotischen Kidnappers befreien. Im Dickicht des eklektischen Handlungsgeflechts voller überraschender, aber nicht immer nachvollziehbarer Wendungen verliert man die innere Logik der Geschichte und die Motive der diffus charakterisierten Figuren gelegentlich aus den Augen.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv)

In the Mood for Love Hongkong 2000, R: Wong Kar-Wai, D: Maggie Cheung, Tony Leung / Originalfassung mit Untertiteln

„Anfang der 60er Jahre lernt ein Journalist in einem Mietshaus in Hongkong seine Nachbarin kennen und teilt mit ihr bald die traurige Gewissheit, dass ihre jeweiligen Ehepartner miteinander ein Verhältnis haben. Als er sich in die Frau verliebt, seine Liebe aber unerwidert bleibt, verlässt er das Haus. Dramaturgisch wie kamera-ästhetisch formvollendeter Film, der über die Unmöglichkeit einer Rücckehr in persönliche wie kollektive Erinnerungen an die frühen 60er Jahre trauert und ein differenziertes Bild seelischer Befindlichkeiten zeichnet.“ (filmdienst) Kino 46

Intimacy Frankreich 2001, R: Patrice Chéreau, D: Mark Rylance, Kerry Fox, Marianne Faithful

„Und wenn man alles zeigt? Ganz gewagt und nah und roh! In Patrice Chéreaus „Intimacy“ streicht die Kamera mal zärtlich, mal wild über ein ausgiebig bumsendes Paar, wechselt von der Halbtotalen in die Großaufnahmen und zurück. Jedes Härchen und jede Bauchfalte wird abgetastet. Einmal sieht man Kerry Fox den schlaffen Schwanz ihres Partners lutschen. Chéreau will beides: die Körper entzaubern und ihre Leidenschaft feiern. So verwabert seine Love-Story zum Ideenkonstrukt. In „Intimacy“ wirkt der kunstentschlossene Ernst, mit dem sich Chéreau in seine Sexszenen stürzt, letzlich nur verbissen. Und die kleine Kurzrolle von Marianne Faithful markiert auch deshalb einen plötzlichen Wirklichkeitseinbruch, weil man spürt, dass sie um einiges mehr erlebt hat, als die Bilder herzustellen im Stande sind.“ (taz) Filmstudio, Casablanca (Ol)

K

Das kleine Buch der Liebe Brasilien 1997, R: Sandra Wernek, D: Andréa Beltrao, Danile Dantas

„Das kleine Buch der Liebe“ besteht aus Kapiteln, und die haben in diesem etwas papierenen Film Überschriften wie „Angst“, „Idyll“, „Alptraum“ oder „Versprechen“. Vom ersten Treffen bis zum letzten großen Krach eines nicht mehr ganz jungen Paares buchstabiert die Amouren-Enzyklopädie der brasilianischen Filmemacherin Sandra Wernek das ABC einer Liebesgeschichte nach. Leider machen Kapitelstruktur und obendrein Kommentare direkt in die Kamera den Zuschauern immer wieder gnadenlos klar, dass die Liebe hier nur im Modellfall abgehandelt wird – als Quintessenz aller „Boy-meets- girl-Geschichten“ sozusagen. Leider dürfen die Liebenden so nur die büchergraue Theorie ihrer Erfinderin illustrieren. Ein bisschen mehr Freiheit hätte ihre Schauspielkunst schon verdient.“ (Der Spiegel) Filmstudio

M

Männerzirkus USA 2001, R: Tony Goldwyn, D: Ashley Judd, Greg Kinegar

„Jane arbeitet in New York als Talentbookerin einer Talkshow. Sie beginnt eine Affäre mit ihrem neuen Kollegen Ray, der gleich mit ihr zusammenziehen will, nur um dann doch zu seiner alten Flamme zurückzukehren. So ist Jane gezwungen, beim sexuell aktiven Bürohengst Eddie unterzukommen. Von Liebeskummer zerfressen, schreibt sie schließlich ihre vernichtenden Beziehungstheorien in einem Männermagazin. Romantisch-spritzige Geschlechterkampf-Komödie, in der mit Gusto das Tier im Manne auf den Prüfstand gestellt wird.“ (Blickpunkt: Film) Preview im CineStar

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Mifune (Dogma 3) Dänemark 1998, R: Soren Kragh-Jacobsen / Originalfassung mit Untertiteln

Der dritte Film, der nach dem Dogma einiger dänischer Filmemacher gedreht wurde, ist eindeutig der unterhaltsamste und unangestrengteste. Die Geschichte vom Yuppie, der auf dem elterlichen Bauernhof bei seinem geistig behinderten Bruder das wahre Leben und die Liebe findet, ist witzig, originell und mit viel Mitgefühl erzählt. (hip) Atlantis

Die Mumie kehrt zurück USA 2001, R: Stephen Sommers, D: Brendan Fraser, Rachel Weisz

„Die im Britischen Museum aufbewahrte Mumie eines ägyptischen Hohenpriesters wird wieder erweckt, um einen 6000 Jahre alten ägyptischen Krieger, halb Mensch, halb Skorpion, zu besiegen, der die Welt bedroht. Als das Kind eines Forscher-Ehepaares entführt wird, kommt es zu haarsträubenden Abenteuern. Fortsetzung des Erfolgsfilms „Die Mumie“, dramaturgisch im Stil eines B-Movies, technisch auf dem neuesten Stand computeranimierter Effekte. Eine temporeiche filmische Geisterbahnfahrt, aussschließlich an durchaus attraktiv dargebotener äußerer Rasanz interessiert.“ (filmdienst) CinemaxX

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City, Casablanca (Ol)

Office Killer USA 1997, R: Cindy Sherman, D: Carol Kane, Barbara Sukowa

„Die gefeierte US-amerikanische Fotokünstlerin Cindy Sherman begann ihre Karriere mit einer Reihe von Aufnahmen, die sie „film stills“ betitelte. Darum stieß Shermans Idee, tatsächlich einen Film zu drehen, zunächst auf Begeisterung. Doch als der feministisch-freudianische Kunstschocker 1997 fertig war, zeigten sich selbst hartnäckige Sherman-Fans von der Banalität ihres Bösen enttäuscht. Eine unscheinbare Korrektorin bringt versehentlich einen fiesen Kollegen um und stellt fest, dass ihr Selbstbewusstsein mit der Bluttat steigt. So mausert sie sich zur Serienkillerin, die im Keller ihre Opfer in trauter Runde arrangiert. Das ist zwar eklig, aber nicht viel spannender als der Dia-Abend eines Wolperdinger-Enthusiasten.“ (Der Spiegel) Kino 46

Original Sin USA 2001, R: Michael Christopher, D: antonio Banderas, Angelina Jolie

„Ein reicher kubanischer Kafeeplantagenbesitzer heiratet 1880 eine junge Amerikanerin, die er nur aus dem gegenseitigen Briefwechsel kennt. Gefesselt von ihrer Schönheit, verfängt er sich in einem Netz aus Intrigen, Verrat und Betrug, sodass sich seine Liebe in Verzweiflung und abgrundtiefen Hass verwandelt, bevor sie sich doch als die stärkere Empfindung erweist. Verschwenderisch ausgestaltetes Liebes- und Kriminaldrama, das die zugrunde liegende Fabel über die zerstörerische wie heilende Kraft der Liebe zugunsten einer schwülstigen Liebesgeschichte verwässert und sich in kunstgewerblichem Ambiente sowie dekorativer Erotik erschöpft.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (Bhv)

P

Palermo flüstert Deutschland 2001, R: Wolf Gaudlitz

„Gaudlitz erzählt die Geschichte der Stadt aus der Sicht im Mimmo, der als Junge eine Mafiamord beobachtete und in die Berge verbannt wurde. Nun kehrt er nach Palermo zurück, wandert durch die Straßen, hält Zwiegespräche mit lebenden und toten Freunden. Wie in seiner Filmcollage „Taxi Lisboa“ verbindet Gaudlitz ein Stadt-Portrait mit fragmentarischen Lebensläufen und philosophischen Exkursen über Tod und Verbannung.“ (Cinema) Cinema

Pearl Harbor USA 2001, R: Michael Bay, D: Ben Affleck, Kate Beckinsale

„Pearl Harbor“ fällt in erster Linie durch seine Dummheit auf. Die Love-Story wurde so platt und klischeehaft zusammengehauen, dass statt Tränen der Rührung höchstens Lacher über die unfreiwillige Komik möglich sind. Die einzige wirklich spektakuläre Action-Einstellung, in der man dem Flug einer Bombe vom japanischen Flugzeug bis zum Deck des amerikanischen Kriegsschiffes folgt, ist wirkungslos, weil man sie schon so oft in allen Trailern und Filmausschnitten gesehen hat, ansonsten wird viel kaputtgemacht, geflogen und geschossen, aber das hat man schnell über. (hip) CinemaxX (auch in der Originalfassung mit Untertiteln), CineStar, Apollo 2 (Bhv), Gloria (Del), Solitaire (Westerstede)

Pokémon 3 Japan 2001, R: Kunihiko Yuyama, Michael Haigney

„,Pokémon' von 1999 war die logische Konsequenz des weltweiten Erfolgs der TV-Serie mit Pikachu und seinen Freunden. Die Kinofilme sind allgemein düsterer und komplexer als die Fernseherfolge, haben aber nicht minder grossen Erfolg bei den Kleinen. Ihnen scheint auch die abstruseste Story nicht zu kompliziert zu sein. Im neusten Abenteuer erforscht Professor Hale eine mysteriöse Pokémon-Spezies, die menschliche Träume lesen und wahrmachen kann.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Apollo 1 (Bhv)

Q

Quills – Macht der Besessenheit USA 2000, R: Philip Kaufmann, D: Geoffrey Rush, Kate Winslet

„Kaufmanns theatralische Chronik der letzten Lebensmonate des berüchtigten Marquis de Sade interessiert sich nicht für dessen philosophische Literatur, mehr schon gefällt es dem Regisseur von künstlerischer Freiheit und ihrer Zensur zu erzählen.“ (tip) City

R

Rushmore USA 1998, R: Wes Andeeson, D: Jason Schwarzman, Bill Murray

„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal trumpft ein halbwüchsiger Streber auf. Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei und Hochstapelei. Die jungen Filmemacher beweisen beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle absolviert der Neuling Jason Scharzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) City

S

Der Schuh des Manitu Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

„Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael „Bully“ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old Shatterhand-Figuren aus der „Bullyparade“. Zur Freude der „Traumschiff-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Passage 1 (Bhv)

The Shadow of the Vampire USA 2000, R: Elias Merhige, D: Willem Dafoe, John Malkovich

„Ein pointenreicher Film, kein Remake von Murnaus „Nosferatu“ (1921) und ganz gewiss keine Rekonstruktion seiner Entstehungzeit – aber weit mehr als ein Gag über den Namen des Hauptdarstellers: Max Schreck. Stilbewusst, ja durchgängig stilisiert überzeugt vor allem die Variation über das Verhältnis von „Figur“ und „Darsteller“, die ironische Erzählhaltung, die sich aus der Ausgangsidee ergibt, wonach der Darsteller des Nosferatu nicht nur Schreck heißt, sondern auch ein Vampir ist.“ (tip) Gondel

Shrek – Der tollkühne Held USA 2001, R: Vicky Jenson, Andrew Adamson

„Ein Oger, ein grüner einzelgängerischer Waldbewohner, wird in seinem Heim von einer Horde klassischer Märchenfiguren heimgesucht, die vor einem Schlossherrn fliehen, der sie einfangen will. Der Fürst verspricht, die Ruhe des Ogers wiederherzustellen, wenn der für ihn eine Prinzessin aus der Gewalt eines Drachen befreit. Computeranimierte Verfilmung eines amerkanischen Kinderbuchs, die viele bekannte Märchen versammelt und dabei vor allem jene Art von Niedlichkeit aufs Korn nimmt, die in Disneyfilmen dominiert. Dabei entsteht viel ironischer Humor, der mit einer spannenden Erzählung einher geht. Technisch hervorragend, in ansprechende Bilder gefasst.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Aladin (Bhv), Lichtspielhaus (Del), Casablanca (Ol), Solitaire (Wst)

Sommer wie Winter Frankreich 1999, R: Sébastian Lifshitz, D: Jérémei Elkaim, Stéphane Rideau

„Wie so oft im Kino, finden auch hier die Umbrüche des Lebens in der flirrenden Atmosphäre eines Sommerurlaubs statt. Der Abiturient Mathieu verliebt sich in Cédirc, und nichts ist mehr wie zuvor. Dass die Liebesgeschichte, die der Film erzählt, eine schwule ist, ist weder weltstürzend noch tragisch. Sébastian Lifshitz erzählt vielmehr von einem vielschichtigen emotionalen Erwachen und begleitet seine Protagonisten mit großer Sensibilität über die Schwelle zum Erwachsenwerden.“ (tip) Schauburg

Stadt, Land, Kuss USA 2001, D: Peter Chelsom, D: Warren Beatty, Diane Keaton

„Die Ehen zweier wohlhabender, gnadenlos geschmackvoller New Yorker Paare geraten in die Krise, als die Männer fremdgehen und die Frauen das spitzkriegen – ein klassischer Boulevardstoff mit Tür-auf-Tür-zu-Dramaturgie. Doch hier quietscht jede einzelne Tür, egal, wie laut die Stars sie knallen lassen, und der Kalk rieselt auch gleich von der Decke: ein Film wie eine Abrissvilla. Vier reife Stars (Warren Beatty, Diane Keaton, Goldie Hawn, Gary Shandling) wollten sich in diesem Betthupferl für die Menopausen-Jahrgänge wohl beweisen, dass ihr Pheromon-Appeal noch nicht verflogen ist. Wer für den komödiantischen Trümmerhaufen verantwortlich ist, lässt sich nicht mehr feststellen: Offiziell 1999 abgedreht, wurde an dem Lustspiel seither von diversen Kräften herumgefuhrwerkt. Wer lachen will, soll sich Beatty und Hawn in der frivolen Friseurfarce „Shampoo“ (1975) ansehen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

T

Thirteen Days USA 2000, Roger Donaldson, D: Kevin Coster, Brice Greenwood

„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) City

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Filmstudio

Tomb Raider USA 2001, R: Simon West, D: Angelina Jolie, Ian Glen

„Schön, schlau, schlagkräftig – Männertraum oder Bubenschreck? Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie zeigt als Wissenschaftlerin Lara Croft aller Welt, wozu eine Frau wirklich fähig ist. Regisseur Simon West („Con Air“) bewies bei der Adaption des Computergame-Bestsellers „Tomb Raider“ weit mehr Geschick als Kollegen, die sich an ähnlichen Verfilmungen versuchten. Anstelle eines tumben, munitionsintensiven Abklatsches schneiderte er seiner Hauptdarstellerin ein smartes Abenteuer auf die Hot Pants. Und setzte dabei weniger auf vordergründige Martial-Arts-Kunststücke als auf physische Eleganz – Lara rennt und schießt und springt.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Solitaire (Wst), Passage 2 (Bhv) / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel

Tomcats USA 2000, R: Gregory Poirier, D: Jerry O'Connell, Jake Busey

„Eine Junggesellen-Clique schließt eine Wette ab, dass derjenige, der am längsten den Hafen der Ehe meidet, eine halbe Million Dollar gewinnt. Als nur noch zwei übrig sind und einer von ihnen in Geldnöten steckt, versucht er den anderen mit Hilfe einer Komplizin auszutricksen. Sprachlich und filmisch anrüchige Zoten-Revue, die ihren frauenfeindlichen Humor vor allem auf einer modisch gewordenen „Ekel“-Ebene ausbreitet und von jeder wie auch immer gearteten künstlerischen Durchdringung weit entfernt ist.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro

Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. (hip) City / auch in der Originalfassun ohne Untertitel

U

Über kurz oder lang USA/Großbritannien 2000, R: Paddy Breathnach, D: Alan Rickman, Natasha Richardson

„Phil und seine Frau Sherry gehörten zu den Starfriseuren in Großbritannien, bis Sherry Phil wegen einer anderen Frau verließ. Eine Chance, seinen angeknacksten Ruhm wiederherzustellen, ergibt sich, als in seinem Heimatort die Meisterschaft im Haareschneiden ausgetragen werden soll. Dort muss er gegen einen Erzrivalen antreten, in dessen Tochter sich sein Sohn verguckt. Wunderbar witzige und herzliche Geschichte nach einem Drehbuch des „Ganz oder gar nicht“-Autoren Simon Beaufoy. In schrillem Milieu angesiedelt, konzentriert sich der irische Filmemacher Paddy Breathnach auf das Beziehungsgeflecht zwischen seinen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) Preview CinemaxX

V

Von 2 bis 30 Minuten – 10 Kurzfilme

„Ein 90 Minuten langes Programm. Mit dabei sind u.a. Kurzspielfilme („Regen in New York“, „Surprise“), Filmdramen („Zwischen vier und sechs“, „35 Aside“), Visionen („Visionen“), Computeranimationen („Knick Knack“), Puppentrick („Rattenskat“), Zeichentrick („Gargarin, „Goofy's Motor Mania“) und ein Marianne Rosenberg-Musikfilm („Marlene“).“ (Kommunalkino) Open Air Kino – Haus am Walde

W

Wes Craven's Dracula USA 2000, R: Patrick Lussier, D: Christopher Plummer, Gerard Butler / Originalfassung ohne Untertitel

„Bissfest präsenrtiert Produzent Wes Craven den runderneuerten Fürsten der Vampire. Mit Maschinenpistolen, Kung-Fu-Action und attraktiven Akteuren als Appetithappen wendet sich Regienovize Lussier unmissverständlich an ein junges Zielpublikum. Frischblut für Dracula? Eher ein Mix aus bekannten Blutgruppen.“ (Cinema) City

Wie Feuer und Flamme Deutschland 2001, R: Connie Walther, D: Anna Bertheau, Antonio Wannek

„Es ist die uralte und dabei stets aktuelle Geschichte von Romeo und Julia, bloß spielt sie diesmal nicht in Verona, sondern im geteilten Berlin der 80er Jahre. Da verliebt sich das Westgirl Nele bei einem Besuch im Osten in Captain, den Boss einer Punkband. Zwei Welten treffen da aufeinander. Doch selbst ein Einreiseverbot kann Nele nicht stoppen: Als Captain verhaftet wird, sucht sie verzweifelt einen geheimen Weg zurück in die DDR. Nichts ist so ernst wie die erste große Teenager-Liebe. Nicht nur, weil der Fall auf einer authentischen Geschichte basiert und weil Punk ohnehin grad sein Revival feiert, sondern vor allem wegen seiner mitreißenden Schauspieler, den lebensnahen Dialogen und dem offenen Bekenntnis zur Romantik fiebert und leidet man hier schrecklich (schön) mit.“ (tip) CinemaxX

Y

Yi Yi Taiwan/Japan 2000, R: Edward Yang, D: Wu Nianzhen, Elaine Jin

„Anhand von drei Generationen einer typische Mittelstandsfamilie aus Taipeh erzählt Regisseur Edward Yang von den Bedingungen des modernen Lebens. Komisches, Tragisches und Banales sind dabei auf wundersame Weise ineinander verwoben. Ausgerechnet während einer Hochzeit fällt Großmutter Jian in ein Koma, von nun an folgt Krise auf Krise. Eine Meditation über Familie, Liebe, Freundschaft, Geburt und Tod – über all die einfachen Dinge des Lebens, die so kompliztiert sind.“ (tip) Atlantis

You Can Count On Me USA 2000, R: Kenneth Lonergan, D: Laura Linney, Mark Ruffalo

„Eigentlich hat Samantha ihr kleinstädtisches Leben als Bankangestellte und allein erziehende Mutter im Griff, doch dann kehrt ihr jüngerer Bruder unvermutet nach Hause zurück, offenbar ohne Habe und Bleibe, und stiftet durch ansteckenden Leichtsinn Chaos. Dem Film gelingt es, gerade aus dem Unspektakulären das Besondere zu machen.“ (Der Spiegel) City

Z

!Zusammen! Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist

„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Der Film begnügt sich mit einer sehr menschlichen, unaufdringlichen Annäherung.“ (filmdienst) Cinema, Filmstudio