Club-Konzert

■ Neumünster am Samstag: Musiker gegen den Nazi-Treff Club 88

Der Konflikt um den Neonazi-Treff „Club 88“ in Neumünster dauert an: In der Tradition der Rock gegen Rechts-Konzerte wollen am Samstag AntifaschistInnen „mit viel Bass“ den Skins und Neonazis vom „Club 88“ im Stadteil Gadeland einheizen. Unter den Motto „Burn down the house“ werden elf Hip-Hop-, Punk- und Rock-Bands auf dem Hof der gegenüberliegenden Schule auftreten.

Das Konzert ist der Höhepunkt einer Kampagne des „Bündnis gegen Rechts Neumünster“. Seit Juni fanden Mahnwachen und Veranstaltungen gegen das von Christiane Dolscheid und Peter Borchert geführte Nazizentrum statt. „Wir wollen die Neonazis nicht ungestört wirken lassen“, erklärt ein Vertreter des Bündnisses. Denn nachdem die Stadt nach jahrelanger Duldung im Herbst 2000 versuchte, dem Club über die Gaststättenverordnung den Hahn zuzudrehen und dabei vor dem Verwaltungsgericht kläglich scheiterte, ist nun von offizieller Seite keine Initiative mehr zu erwarten.

Jeden Mittwoch und jedes Wochenende dient der Club – besonders nach Aufmärschen – als Treff der rechten Gewaltszene. Als Reaktion auf die Kampagne des Bündnisses versuchten sich Dolscheid, Borchert & Co in Flugblättern und bei Mahnwachen als „Opfer“ darzustellen. Höhepunkt war ein von der Stadt genehmigter Aufmarsch am vorigen Samstag vor dem Jugendzentrum „AJZ“. Die BetreiberInnen hatten nur durch Zufall von der Aktion erfahren, da Polizei und Ordnungsamt sie nicht vorgewarnt hatte. „Über 400 Menschen erwarten wir am Samstag“, betonen die Veranstalter. „Neonazis haben natürlich keinen Zutritt.“

pemü/as