Igitt: Monster jetzt im Werdersee

■ Riesenkalmar zersägt Boot und gibt rätselhafte Laute von sich

Das Wesermonster hat ges-tern wieder zugeschlagen. Nachdem es vor wenigen Tagen erstmals in der Nähe der umgedrehten Kommode in der Weser aufgetaucht war, hat es gestern zwei Ruderern auf dem Werdersee Angst und Schrecken eingejagt. „Mir blieb fast das Herz stehen“, sagt Harm B. (26) voller Aufregung. „Es hat mit einem seiner fünfzig Arme in Sekundenbruchteilen unser Boot in zwei Hälften zersägt“, berichtet seine noch Stunden nach dem Vorfall leichenblasse Begleiterin Britta K. (31). Die beiden hatten Glück im Unglück: Ein Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war gerade auf Testfahrt im Werdersee und nahm die Ruderer auf. Sie blieben unverletzt. Nach Polizeiangaben entstand Sachschaden in Höhe von 989,99 Euro (1.936,25 Mark).

Später erzählten sie Prof. Hasso Klüver (56) vom Institut für International Costal Area Management der Hochschule Bremen von dem Vorfall. Der weltweit anerkannte Experte für Flachwasser-Ozeanographie ist sich sicher: „Das Tier ist ein Riesenkalmar.“ Das mit den 50 Armen sei sicher übertrieben, sagt Klüver, „doch es gibt Kalmare, die sich mit Walen anlegen und den Kampf gewinnen“. Auf „mindes-tens zwanzig Meter“ Länge schätzt er das Tier, „und die Saugnäpfe sind so groß wie Platzteller“. Er fordert dringend die Alarmierung der Europäischen Küstenwache (EK), um den Kalmar einzufangen, bevor er weiteren Schaden anrichtet. „Wir überprüfen das zurzeit“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Für Rätselraten sorgten unterdessen Geräusche, die Britta K. und Harm B. bei der Attacke gehört haben. „Es waren kaum verständliche Laute“, erinnert sich die käseweiße Britta. „Aber“, unterbricht der aufgeregte Harm, „es war eindeutig ein Wort. Es klang wie ,Milupa'.“ „Dabei“, sagt die aschfahle Britta, „hat es sich mit einem seiner achtzig Arme auf die Brust geklopft ...“ „... und“, ergänzt der hyperventilierende Harm, „einen Samba-ähnlichen Tanz aufgeführt“. „Wie der Fußballer Ailton von Werder Bremen“, meint die unverändert kalkweiße Britta.

Der lachsrote Bremer Ozeanographie- und Meeresfrüchte-Experte Hasso Klüver glaubt: „Der Kalmar wollte uns möglicherweise etwas mitteilen.“ Könnte es sich dabei um den Vorschlag für einen neuen Trikotsponsor für Werder Bremen handeln? Wir bleiben dran. ck