unterrichtsausfall
: 500 neue Stellen

Der Senat will verstärkt gegen Unterrichtsausfall an den Berliner Schulen vorgehen. So sollen zum September über 500 neue Lehrkräfte eingestellt werden, wie Schulsenator Klaus Böger (SPD) am Montag mitteilte. Im laufenden Schuljahr 2000/2001 waren bereits 1.300 neue Lehrkräfte an die Schulen gekommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte hingegen die geplanten Einstellungszahlen zum kommenden Schuljahr als „zu niedrig bemessen“. Es drohe an zahlreichen Stellen Unterrichtsausfall mangels Fachpersonal.

Laut Böger ist die Unterrichtsversorgung mit 105 Prozent gesichert. Dadurch gebe es einen Puffer zur Vertretung von Unterrichtsstunden und damit zur Vermeidung von Unterrichtsausfall. Wie der Senator mitteilte, werden Schulen in sozial schwierigen Stadtgebieten gezielt unterstützt. Speziell für diese Aufgabe seien 136 Lehrerstellen vorhanden. Hinzu kämen 30 zusätzliche Lehrerstellen für die Verkleinerung der Schulklassen in diesen Gebieten. Für die Sprachförderung und soziale Integration von Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache stehen 734 Stellen zur Verfügung. Böger verwies darauf, dass mit der Änderung des Lehrerbildungsgesetzes und der Einstellung von Seiteneinsteigern der Bedarf in Mangelfächern gesichert werde.

Die GEW bemängelte hingegen die „überhastete und dilettantisch vorbereitete Einstellungsaktion“ vom Mai dieses Jahres. Es seien ohne jede nähere Bedarfsuntersuchung und ohne Beachtung des Grundsatzes des gleichen Zugangs aller zu öffentlichen Ämtern Einstellungen vorgenommen worden. In der Folge sei „die Überraschung groß“ gewesen, dass dabei etwa 400 junge Lehrer „übersehen“ wurden, die sich ebenfalls beworben hatten. Der Berliner GEW-Chef Ulrich Thöne forderte von Senatsverwaltung und Landesschulamt eine Änderung des Konzepts. Statt ausscheidende Lehrer erst Monate nach ihrem Dienstende zu ersetzen, sollte vorsorglich gehandelt werden.

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