Energie
: Bremen vor dem Wind

■ BIA fördert Windenergie-Branche, das Wirtschaftsressort blockt Standorte

Das Bremer Wirtschaftsressort hat sich immer wieder zur Wehr gesetzt, wenn es um die Ausweisung von Standorten für Windenergie geht. Wenn außerhalb der Landesgrenzen die rototren aufgestellt werden sollen, dann ist Bremens Wirtschaft aber immer interessiert. Insgesamt 400 Arbeitkräfte sind direkt in diesem Sektor beschäftigt, hat die staatliche Bremer Innovations-Agentur (BIA) jetzt ausgerechnet. Um die bremischen Unternehmen miteinander noch besser in Kooperation zu bringen, hat die BIA ein „Netzwerk energyxbremen.wind“ ins Leben gerufen. An einem ersten Stammtisch beteiligten sich knapp 40 Vertreter bremischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Mit Windenergie sind in Bremen über 30 Unternehmen sowie einem Dutzend Institute an Universität, Hochschulen sowie anderen Einrichtungen befasst, die Branche macht einen Jahresumsatz von knapp 400 Millionen Mark. Für die BIA weisen diese Zahlen auf die Bedeutung der Windenergie-Branche hin.

Größtes Unternehmen ist die AN Windenergie GMBH, die 180 Menschen beschäftigt und Rotoren produziert. Das „AN“ stand Anfang der 80er Jahre einmal für „Arbeit-Nehmer“: Die Bremer Betriebsstätte der Firma Voith sollte stillgelegt werden und wurde als selbstorganisierte Arbeitnehmer-Initiative gerettet. Inzwischen ist AN wieder ein „normaler“ Betrieb und seit Jahren im Windenergie-Bereich erfolgreich.

AN baute zum Beispiel die drei 50 Meter hohen Windenergiemühlen mit einer Leistung von 600 Kilowatt, die im Blockland 1997 aufgestellt wurden. Kirsten Siegmeier, Firmensprecherin, meinte damals: „Die örtliche Marktsituation treibt uns in die Fremde.“ Die Verantwortlichen im Wirtschaftsressort hatten immer wieder Angst, dass im Bereich von Gewerbegebieten die Windmühlen andere Gewerbeansiedlungen stören könnten. In Bremerhaven gibt es vor allem im Hafenbereich günstige Standorte und viel Wind, aber auch dort überwiegen die Blockierer.

Zweitgrößter Arbeitgeber im Bereich Windenergie in Bremen ist seit ihrem Umzug in den Technologiepark die Firma Energiekontor AG mit 80 Beschäftigten, die Windparks projektiert. Andere Firmen der Branche sind u.a. ALSTOM, die elektrische Ausrüstung von Generatoren und Umformern liefert. Die WPD wind project development GmbH ist spezialisiert auf Finanzdienstleistungen und den Vertrieb von Windparkbeteiligungen. K.W.