Noch keine Spur

Tausende Indios suchen nach den drei in Kolumbien entführten Deutschen. Fischer eingeschaltet

BOGOTÁ dpa/epd ■ Bis zu 7.000 Indios vom Volk der Guambiano suchen in den Bergen Kolumbiens nach den drei von den linksextremen „Revolutionären Streitkräften“ Farc entführten Deutschen. Auch Caucas Provinzgouverneur Tunubala sei nach Silvia zur Koordinierung der Suche gefahren, erklärte sein Sprecher gestern.

Der GTZ-Mitarbeiter Ulrich Künzel, sein Bruder Thomas und der gemeinsame Freund Reiner Bruchmann waren am Mittwoch von den Farc verschleppt worden. Bisher gab es kein Lebenszeichen der drei. Laut Diaz haben die Farc mitgeteilt, sie wollten mit der Entführung gegen die großflächige chemische Besprühung von Koka- und Mohnfeldern protestieren. Gegen die Vergiftung des Grundwassers wehren sich auch die Indio-Bauern. Die Regierung hat ausgeschlossen, die Sprühaktionen zu beenden, so Diaz.

Am Donnerstag hat sich Außenminister Fischer (Grüne) in die Verhandlungen um die Entführung der Deutschen eingeschaltet. Er habe die kolumbianische Regierung gebeten, alles zu unterlassen, was das Leben der Geiseln gefährden könnte. Dies sei ihm auch zugesichert worden, so das Auswärtige Amt.

Entführungen gehören mittlerweile so sehr zum Alltag Kolumbiens, dass Zeitungen zur Ferienzeit die Ausflügler warnen. „Wenn Ihnen fünf Minuten kein Auto entgegenkommt, ist es möglich, dass Sie sich einer Straßensperre der Guerilla nähern. Drehen Sie um!“

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