kleinere brötchen bei kamps

Als Kamps vor drei Jahren Backwaren an die Börse brachte, waren Analysten und Anleger begeistert. Innerhalb von 15 Monaten kletterte der im MDAX notierte Kurs des Düsseldorfer Unternehmens von 6 auf 45 Euro. Doch im März 2000 begann eine Talfahrt, die vergangene Woche ihren tiefsten Punkt erreichte: Am Mittwoch fiel der Preis für die Aktie um 43 Prozent auf 6,15 Euro. Und am Freitag war das Papier nur noch 5,90 Euro wert. Ein von 130 Millionen Euro auf 90 Millionen Euro nach unten korrigiertes Betriebsergebnis für dieses Jahr ließ den Kurs von Europas größtem Bäckereiunternehmen so steil nach unten rutschen. Unter anderem die kalkulierten Synergieeffekte aus den Übernahmen von Wendelen und Harry’s hätten nicht wie geplant genutzt werden können, begründete der Konzern die enttäuschenden Zahlen. Operative Probleme aber gebe es nicht, die Ergebnisziele hätten sich lediglich um ein Jahr verschoben. Dennoch stuften Deutsche Bank und Standard & Poor den Titel von „Market Perform“ auf „Underperform“ beziehungsweise von „positiv“ auf „stabil“ zurück. Den generellen Abwärtstrend in Gang setzte die aggressive Wachstumsstrategie des Unternehmens, Bäckereibetriebe aufzukaufen. Zwar verzehnfachte Kamps so den Umsatz schnell auf 1,7 Milliarden Euro, produzierte aber auch 800 Millionen Mark Nettoschulden, die nun das Eigenkapital übertreffen. K. EVERS