Heimsituation zum Teil „gefährdend“

■ Pflegekassen in Niedersachsen haben Heime geprüft

Die Verbände der gesetzlichen Pflegekassen sorgen sich um die Qualität in den mehr als 1.100 niedersächsischen Pflegeheimen. Eine Prüfung habe ergeben, dass die Versorgung in rund einem Drittel der Heime unangemessen oder sogar gefährdend sei, teilten die Verbände am Dienstag in Hannover mit. Neben Mängeln in der Ausstattung und beim Personal sei oft festgestellt worden, dass „anerkannte Grundsätze guter Pflege“ nicht umgesetzt wurden.

Im Auftrag der Verbände der Pflegekassen habe der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) insgesamt 259 Pflegeheime überprüft. In 115 Fällen wurde der MDK auf Grund von Beschwerden auf den Plan gerufen. Die restlichen Heime wurden ohne konkreten Anlass per Zufallsgenerator ausgewählt.

Bei den Stichprobenprüfungen seien nahezu genauso häufig Mängel festgestellt worden wie bei den monierten Heimen, sagte Karl-Heinz Günster, Sprecher des IKK-Landesverbands. Die Ergebnisse der Prüfung seien repräsentativ.

Die Verbände der gesetzlichen Pflegekassen kündigten nach den Ergebnissen an, die Qualitätsprüfungen künftig zu verstärken, was auch im Sinne der Heimleitungen sein sollte. Bei den Verhandlungen über die Finanzierung habe die Qualität der Pflege ein gewisses Gewicht habe, sagte Günster. Auch eine Kündigung von bestehenden Verträgen sei denkbar. dpa