Elfenbeinküste: Polizei vor Gericht

ABIDJAN afp/taz ■ Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat gestern in der Elfenbeinküste ein Prozess gegen acht Gendarmen wegen eines Massakers an 57 Menschen am 27. Oktober 2000 begonnen. Das Massaker war der schlimmste Einzelvorfall bei tagelangen Wirren nach der letzten Präsidentschaftswahl, bei der der vorherige Militärherrscher Robert Guei seine Niederlage nicht anerkannte und von einem Volksaufstand zum Rücktritt zugunsten des Wahlsiegers Laurent Gbagbo gezwungen werden musste. Hunderte von Menschen starben bei Gewalttaten zwischen Polizei, Gbagbo-Anhängern und Unterstützern des von der Wahl ausgeschlossenen Politikers Alassane Ouattara. Im Stadtteil Youpougon wurde danach ein Massengrab mit 57 Leichen entdeckt. Die Opfer waren mit Kopfschüssen getötet worden. Acht Gendarmen wurden deswegen im April angeklagt, blieben aber bis jetzt frei. Menschenrechtler haben inzwischen wegen des Massakers auch eine Klage gegen Gbagbo und Guei in Belgien angestrengt.