„Liebe taz...“ Einer Schule das Grab geschaufelt

Betr.:Mandalas auf dem Lehrplan, taz vom 19.07.2001

Mit diesem Artikel wird einer Freien Schule, die mit hervorragenden Leistungen in den Grundschuljahren die Fortsetzung in die Sekundarstufe I erprobt, das Grab geschaufelt.

In unserer heutigen Schullandschaft fehlen Modellbeispiele, die in konsequenter Weise Prinzipien praktizieren, wie sie von Freinet und anderen Schulreformern der 20er Jahre verfolgt wurden. Stichwörter wie „Schule als Lebensraum“ oder „das Lernen lernen“ erscheinen heute in vielen Konzepten zu einer geforderten Bildungsreform. Hier, in der Freien Kinderschule Prinzhöfte, erscheinen sie in der Realität des Schulalltags.

Mit dem Hineinwachsen der Schule in die Sekundarstufe I entstanden jedoch Schwierigkeiten, die nicht dem Konzept, den praktizierten Methoden, der Schulleitung und den engagierten KollegInnen zuzuschreiben sind. Kinder traten in die Sek.I ein, die nicht schon in den Jahren vorher in die Lebens-, Umgangs- und Lernweise der Freien Schule eingewöhnt waren. Das gilt möglicherweise auch für diesen oder jenen Kollegen. Die entscheidenden Schwierigkeiten entstanden jedoch durch den Wechsel der behördlichen Zuständigkeit und damit durch eine bildungspolitisch motivierte ablehnende Haltung gegenüber der Freien Kinderschule.

Man kann den Äußerungen der beiden Eltern des im Artikel erwähnten Schülers Lasse entnehmen, mit welch unfairen Vorgehens-weisen, Sichtverschiebungen bis hin zu absoluten Falschaussagen gearbeitet wird. Flüchtig betrachtet kommen in dem Artikel von Claudia Paß beide Seiten zu Wort. Die Recherche ist jedoch oberflächlich und wird der Sache nicht gerecht, wohl aber dem offensichtlichen Anliegen der zwei Eltern, die Schule zu schädigen und dem Regierungsvertreter in Hannover in die Hand zu arbeiten, die Genehmigung der Sekundarsstufe I für die Freie Kinderschule Prinzhöfte zu verweigern. Uwe Hehmke