Purzelnde Rekorde

Bei der WM in Japan durchbrechen die Schwimmer alte Bestmarken in erstaunlich leichter Manier

FUKUOKA dpa/taz ■ Wenngleich am Rande des Beckens Aufregung herrschte wegen einer defekten Zeitmessanlage, genossen die Schwimmer kurz danach wieder die volle Aufmerksamkeit des Publikums.

Einen kurzen Aussetzer hatte die Elektronik auch, als Australiens Schwimmstar Ian Thorpe über 100 m Freistil nach vier Siegen nur auf Platz vier liegend anschlug und seinen Traum von sieben Titeln abschrieb. Immerhin trat er den für die Konkurrenz beruhigenden Beweis an, dass er nicht unschlagbar ist. Weltmeister wurde Anthony Ervin (USA) in 48,33 Sekunden. Torsten Spanneberg aus Berlin belegte mit deutschem Rekord Rang sechs.

Eineinhalb Stunden später schwamm „Thorpedo“ wieder gewohnt erfolgreich. Mit der Freistil-Staffel gab’s einen weiteren Weltrekord (7:04,66). Italien schaffte dahinter Europarekord (7:10,86). Das deutsche Quartett wurde Fünfter. Doch damit nicht genug. Ein weiterer Rekord fiel: Der Australier Geoff Huegill legte in 23,44 Sekunden die 50 m Schmetterling zurück. Die WM von Fukuoka steht vor dem Wochenende mit sieben Welt- und acht Europarekorden zu Buche.

Hannah Stockbauer aus Erlangen meldete nach ihrem Triumph über 800 m und Staffel-Silber als Vorlaufschnellste Anspruch an auf den Titel über 1.500 m. Sie bekam vom Theater um die Zeitnahme nichts mit, als sie auf der Langstrecke antrat. „Ich bin platt“, sagte sie danach, „ich weiß nicht, was noch geht. Das waren 98 Prozent.“ Über 400 m am Sonntag will sie auch noch eine Medaille gewinnen.

Die Rostockerin Peggy Büchse, die nach Gold über 10 km und Silber über 5 km als erste Schwimmerin im Freiwasser und im Becken in die WM-Medaillen schwimmen wollte, schied als 13. aus. Die Finals erreichten hingegen die Wuppertaler Antje Buschschulte über 100 m Rücken und Thomas Rupprath über 50 m Schmetterling.