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Heute mal Fernweh nach Asien: Die koreanische Künstlerin Soo-Ja Kimin zeigt seit Dienstag im Rahmen der Installationsreihe „Interventionen“ selbst entworfene „Bottaris“ im Sprengel Museum in Hannover. Der Begriff „Bottari“ bezeichnet ein Bündel, in dem Gegenstände aufbewahrt und transportiert werden können. Sie betrachte das Nähen von Tüchern als soziales Verhalten, sagte die vierundvierzig Jahre alte Künstlerin am Dienstag in Hannover. Soo-Ja Kimin arbeitet und lebt in New York.

Rund 30.000 Interessenten haben die Ausstellung „Tohaku – Höhepunkt japanischer Malerei des 16. Jahrhunderts“ im Zürcher Museum Rietberg besucht. Hasegawa Tohaku, dem Meister der mittelalterlichen Tuschmalerei, war damit erstmals eine Einzelausstellung gewidmet. Die großformatigen Tuschbilder mit Motiven der buddhistischen Zen-Tradition wurden bis zum 29. Juli gezeigt. Wegen der Lichtempfindlichkeit der Arbeiten war eine Verlängerung der Ausstellung nicht möglich, teilte das Museum mit.

Zur Eröffnung des Jüdischen Museums Berlin am 9. September gibt das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke heraus. Die von dem Wuppertaler Grafiker Hans Günter Schmitz gestaltete Marke im Wert von 110 Pfennig (0,56 Euro) soll am 5. September in einer Auflage von 30 Millionen Exemplaren an die Postschalter gehen. Die Briefmarke zeigt eine Abbildung des von Daniel Libeskind entworfenen Museums.

Sommerkrater klaffen allerorten, aber in Bayreuth passiert immer noch was: Jürgen Flimms Kampf mit der Oper „Siegfried“ ist noch nicht ausgefochten. Auf der Bayreuther Festspielbühne präsentierte der Regisseur am Montagabend eine stark überarbeitete Fassung des dritten Teils von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. Doch das sperrige Werk will sich dem erfahrenen Theatermann noch immer nicht richtig fügen. Wenn auch gegenüber der Premiere im vergangenen Jahr viele Details wie etwa die Drachenszene deutlich verbessert sind, dürfte vor allem der erste Akt nochmals den Weg in die „Werkstatt Bayreuth“ nehmen. So mischten sich in den lauen Beifall für die Regie lautstarke Buhrufe, manche Besucher hielten den Daumen nach unten. Flimm reagierte beschwichtigend, winkte ins Publikum, warf Kusshändchen. Dass am Ende donnernder Applaus durchs Festspielhaus brauste, verdankte sich den gut aufgelegten Sängern und dem wiederum bestens disponierten Festspielorchester unter dem Dirigenten Adam Fischer. Der Bayreuth-Debütant ist auf dem besten Weg, zum Star dieses „Rings“ zu werden.