Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Hard Days Night Großbritannien 1964, R: Richard Lester, D: The Beatles, Wilfried Brambell / Originalfassung mit Untertiteln

„Nicht nur dieser legendäre Beatles-Song zählt längst zum Weltmusikerbe, auch Richard Lesters vergnügtes Rock'n'Roll-Abenteuer von 1964, das damals in Deutschland unter dem Titel „Yeah! Yeah! Yeah!“ lief, ist als Musikfilm legendär. In Schwarzweiß gedreht, pfiffig geschnitten und voll respektloser Sprüche, zeigte er dem frühen Anti-Establishment einen chaotischen Arbeitstag im Leben der Fab Four. Nun ist das Werk restauriert, der Soundtrack digitalisiert worden, und nach bald vierzig Jahren weht sein altmunterer Geist anarchisch und begeisternd von der Leinwand wie eh und je.“ (Der Spiegel) Cinema

Along came a spider USA 2001, R: Lee Tamahori, D: Morgan Freeman, Monica Potter / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Im Netz der Spinne“. Kurzkritik siehe dort. CinemaxX

Azzurro Schweiz/Frankreich/Italien 2000, R: Denis Rabaglia, D: Pablo Villaoggio, Francesca Pipoli / Originalfassung mit Untertiteln

„Giuseppe lebt nach 30 Jahren Arbeit in der Schweiz wieder bei seiner Familie in Apulien, doch er fühlt sich wie ein Fremder. Um seiner erblindeten Enkelin Carla eine Augenoperation zu ermöglichen, kehrt er zurück und bittet seinen ehemaligen Arbeitgeber Broyer um Hilfe. Mischung aus Sozialstudie und Melodram mit humorvollen Momenten von Denis Rabaglia, der selbst einen schweizer und italienischen Pass hat. Das melancholische Roadmovie in Rückblendenstruktur mit seinen bisweilen überzeichneten Figuren lebt vor allem von den lebendigen Darstellern.“ (Blickpunkt:Film) Gondel

B

Basquiat USA 1996, R: Julian Schnabel, D: Jeffrey Whrigth, David Bowie, Dennis Hopper

„Arm, schwarz und 21 war er, als er 1981 in der New Yorker Kunst-Szene seinen großen Wurf landete. Jean-Michel Basquiat, der 1998 an einer Überdosis Drogen starb, hatte ein zerquältes Leben und eine sehr hohe Meinung von seinem eigenen umstrittenen Werk. Der außergewöhnliche Film des Künstlers Julian Schnabel ehrt den Freund, indem er dessen kreativen Akt als Rausch ohne Drogen zeigt.“ (Rolling Stone) Pink Monday in der Schauburg

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio

Blow USA 2001, R: Ted Demme, D: Johnny Depp, Franka Potente, Penélope Cruz

„Wie wird ein netter Kerl zum Drogenkönig? Johnny Depp brilliert in dieser Studie eines Antihelden. Dass seine Biografie heute astreinen Filmstoff liefert, ist ein schwacher Trost für George Jung, der bis zum Jahr 2015 eine Haftstrafe verbüßt. Dank Kostümdesigner Mark Bridges („Boogie Nights“) ist „Blow“ eine stilsichere Party, auf die eine Katerstimmung folgt, die perfekt das schale Gefühl nach einem Drogenexzess beschwört. Konsequent subjektiv lässt Regisseur Ted Demme George Jung aus dem Off sein Leben erzählen und fordert mit einer Überdosis Melancholie die (Mit-)Leidensbereitschaft des Publikums. Johnny Depp verkörpert Jung als harmoniesüchtigen Mann, der im Gangstermilieu eigentlich eine Fehlbesetzung abgibt. Als Jungs letzter großer Coup zum Desaster gerät, gelingt es Depp, in einen einzigen kurzen Blick den ganzen Schmerz eines verpfuschten Lebens zu legen.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, Passage 1 (Bhv), Wall-Kino (Ol)

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio

C

Cast Away (Verschollen) USA 1999, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt (Originalfassung ohne Untertitel)

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elemantare Analyse des hektischen Lebens unserer Zeit steht.“ (Blickpunkt: Film) City

Cats & Dogs USA 2001, R: Lawrence Guterman, D: Jeff Goldblum, Elisabeth Perkins

„,Cats & Dogs' verficht die – nicht ganz unglaubwürdige – These, dass die Welt in Wahrheit von Haustieren regiert wird, die gnädigerweise die Menschen im Glauben lassen, sie seine die Chefs. Zwischen Hunden und Katzen entbrennt eine Hightech-Schlacht um die Herrschaft. So weit, so putzig, doch das aus Realfilm, Tierpuppentricks und Computereffekten aufwändig zusammengesetzte Lustspiel verhackstückt selbst die gelungenen Gags zu einer Handlungspampe, die auch der Tierfreund nur als Zelluloid-Hundefutter bezeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (Bhv), Passage (Del)

The Cell USA 2000, R: Tarsem Singh, D: Jennifer Lopez, Vincent Vaughn / Originalfassung mit Untertiteln

„Mit Hilfe einer neuartigen experimentellen Therapie kann die Psychologin Catherine in das Unterbewusstsein von Koma-Patienten reisen. FBI-Agent Peter bittet sie, in den Verstand des komatösen Serienkillers Sargher einzutauschen, um dort das Versteck seines letzten Opfers zu finden. Ein bizarrer Kopftrip, bei dem für Videoclip-Spezialistin Singh Stil und Ästhetik vor Inhalt geht, und doch kann der Film auch als Thriller überzeugen.“ (Blickpunkt: Film) Kino 46

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Wall-Kino (Ol)

Der Cuba Coup Kuba/Deutschland/Spanien 2000, R: Daniel Díaz Torres, D: Peter Lohmeyer, Kety de lan Iglesia

„Die Kuba-Begeisterung der Deutschen ist ungebrochen, und auch der Schauspieler Peter Lohmeyer war gerade da, um – nach „Kleines Tropikana“ – bereits seinen zweiten Film mit dem kubanischen Regisseur Daniel Díaz Torrs zu drehen. Diesmal spielt Lohmeyer einen deutschen Ganoven, der sich als schwedischer Literaturprofessor ausgibt, und bei einer kubanischen Gastfamilie einmietet. Natürlich verliebt sich der Gangster in die Tochter des Hauses, natürlich ist ihr Vater Polizist, und natürlich wird die allgegenwärtige Tristesse Havannas wieder derart hübsch in Szene gesetzt, dass auch Fidel Casto seine Freude daran haben dürfte. Die Krimikomödie ist zwar etwas langatmig geraten, hat aber morbiden Charme.“ (Der Spiegel) Filmstudio

D

Deus' Hochzeit Frankreich/Portugal 1999, R: Joao César Monteiro, D: Joao César Monteiro, Joana Azevedo / portugiesische Originalfassung mit Untertiteln

„Dem alten heruntergekommenen Deus erscheint ein uniformierter Himmelsbote, der ihm eine Kiste mit Geld übergibt. Eine junge Frau plumpst aus den Wolken direkt vor seine Füße, und für Deus beginnen abenteuerliche Zeiten. Eine göttliche Komödie mit ironischen, aber auch spröden Dialogen und theaterhaften Szenen, die mit heiligem Ernst inszeniert sind.“ (Cinema) Atlantis

The Dish Australien 2000, R: Rob Sitch, D: Sam Neill, Kevin Harrington

„The Dish erzählt die wahre Geschichte eines riesigen Radioteleskops in Parkes, Australien, und seiner kauzigen Crew. Die gelangt zu unverhofftem Weltruhm, als am 21. Juli 1969 die Mondlandung von Apollo 11 bevorsteht. Weil andererorts eine Empfangstation ausfällt, wird die Schüssel auf der Schafweide im Outback zur letzten Hoffung der Nasa, Neill Armstrongs großen Schritt für die Menschheit weltweit im Fernsehen zu übertragen. Leider geht mit der Antenne Down under etwas schief, und die Astronomen verlieren das Funksignal der Astronauten. Doch Australier sind findig und lassen niemanden allein durch die Galaxis trudeln, und das zeigt Regiseur Rob Sitch in seiner Allumfassenden Sternstunde mit wundersamer Schwerelosigkeit.“ (Der Spiegel) Filmstudio

Dr. Dolittle 2 USA 2001, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Kristen Wilson

"Ein Arzt, der die Sprache der Tiere versteht, gibt ihnen gesundheitliche und psychologische Ratschläge und versucht sogar, ihren von der Abholzung bedrohten Wald zu retten, indem er einen Zirkusbären an das Leben in der freien Wildbahn und an eine Bärin gewöhnt, weil das Territorium dadurch als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden kann. Schwatzhafte, belanglose Fortsetzung mit vielen Tieren und wenig guten Gags.“ (filmdienst) Preview im CinemaxX & CineStar, Passage 1 (BHV)

Dungeons & Dragons USA/Tschechei 2000, R: Courtney Solomon, D: Jeremy Irons, Zoe McLellan

„Fantasy-Film mit Drachen, Magiern und Schwertkämpfern. Der undurchsichtige Plot orientiert sich an den Figurenkonstellationen des beliebten Rollenspiels gleichen Namens. Die Trickeffekte sind von ebenso unterschiedlicher Qualität wie die Schauspielerleistungen. Ernsthafte „D&D“-Spieler dürften enttäuscht sein.“ (Zoom) City

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) City, Cinema im Hauptbahnhof (Bhv)

Einmal Himmel und zurück Kanada/USA 2001, R: Chris & Paul Weitz, D: Chris Rock, Regina King

„Nach seinem versehentlichen Ableben erhält der lausige schwarze Amateur-Komiker Lance Barton (Chris Rock) von der Himmelsbürokratie eine zweite Chance. Dazu muss er allerdings vorübergehend in die Hülle eines alten weißen Millionärs schlüpfen, was dem Film dank des groovenden Nebendarstellers Brian Rhodes noch die amüsantesten Momente beschert. Ansonsten fährt die Komödie von Chris & Paul Weitz („American Pie“) allenfalls mit gebremstem Schaum.“ (tip) CinemaxX, CineStar

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberrts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Unmweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Evolution USA 2001, R: Ivan Reitman, D: David Duchovny, Orlando Jones

„Komödie über außerirdischen Urschleim, der die Erde erobert. Der Geist von „Ghostbusters“ spukte in den Köpfen meherer Autoren, die den ursprünglich als Thriller geplanten Film zu einer verkappten Neuauflage des Komödienhits machten. Auch wenn ein großer Komiker wie Bill Murray fehlt, und der Humor eher rektal als verbal Zeichen setzt, garantieren vor allem die eindrucksvollen visuellen Effekte familientaugliche Unterhaltung.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Wst), Passage (Del), Passage 2 (Bhv)

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) City

F

Forrester – Gefunden USA 2000, R: Gus van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcommer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City

15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert De Niro, Dward Burns

„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) City

G

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crowe, Joaquin Phoenix / Originalfassung ohne Untertitel

„Ridley Scott reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet.“ (film.de) City

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Die leichte und urkomische Haschkomödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis. Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (Cinema) City

Grüne Tomaten USA 1991, R: John Avnet, D: Mary Stuart Masterson, Mary-Louise Parker

Frauenbewegter Kitschfilm über eine keusche Mädchenfreundschaft, die durch böse Buben auseinanderzubrechen droht. (hip) City

I

Im Netz der Spinne USA 2001, R: Lee Tamahori, D: Morgan Freeman, Monica Potter

„Morgan Freeman als abgeklärter Kripo-Psychologe und Monica Potter als tückische Spezialagentin sollen eine kleine Senatorentochter aus der Gewalt eines psychotischen Kidnappers befreien. Im Dickicht des eklektischen Handlungsgeflechts voller überraschender, aber nicht immer nachvollziehbarer Wendungen verliert man die innere Logik der Geschichte und die Motive der diffus charakterisierten Figuren gelegentlich aus den Augen.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Lindenhof(Wildeshausen)

Intimacy Frankreich 2001, R: Patrice Chéreau, D: Mark Rylance, Kerry Fox, Marianne Faithful

„Und wenn man alles zeigt? Ganz gewagt und nah und roh! In Patrice Chéreaus „Intimacy“ streicht die Kamera mal zärtlich, mal wild über ein ausgiebig bumsendes Paar, wechselt von der Halbtotalen in die Großaufnahmen und zurück. Jedes Härchen und jede Bauchfalte wird abgetastet. Einmal sieht man Kerry Fox den schlaffen Schwanz ihres Partners lutschen. Chéreau will beides: die Körper entzaubern und ihre Leidenschaft feiern. So verwabert seine Love-Story zum Ideenkonstrukt. In „Intimacy“ wirkt der kunstentschlossene Ernst, mit dem sich Chéreau in seine Sexszenen stürzt, letzlich nur verbissen. Und die kleine Kurzrolle von Marianne Faithful markiert auch deshalb einen plötzlichen Wirklichkeitseinbruch, weil man spürt, dass sie um einiges mehr erlebt hat, als die Bilder herzustellen im Stande sind.“ (taz) Schauburg

J

Jurassic Park 1-3 USA 1993, 1997, 2001, R: Steven Spielberg, Joe Johnston, D: ein paar Menschlein und viele digitale Dinos

Gut fünf Stunden lang Dinos für alle, die davon nicht genug bekommen können. CinemaxX, CineStar

Jurassic Park III USA 2001, R: Joe Johnston, D: Sam Neill, William H.Macy

„Erstmals ohne das Kreativ-Duo Steven Spielberg (Regie) und Michael Crichton (Autor) verlässt sich „Jurassic Park 3“ auf das Rezept der Vorgänger. Auch wenn der Plot wenig neue Ideen liefert und nach überraschend kurzer Laufzeit (85 Min.) ein abruptes Ende findet, lebt auch Teil 3 gut von den Actionsequenzen und seinem visuell unverändert faszinierenden urzeitlichen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) Preview im CinemaxX & CineStar, Aladin (Bhv), Lichtspielhaus (Del)

Just Visiting USA/Frankreich 2000, R: Jean-Marie Gaubert, D: Jean Reno, Christian Clavier

„Durch Magie wird ein Ritter samt Knappen aus dem Mittelalter ins heutige Chicago versetzt, wo sie mit den Tücken der Zivilisation kämpfen und eine Nachfahrin des Edelmanns aus dem Bann eines schnöseligen Heiratsschwindlers erlösen. Diese für den US-Markt mit Spezialeffektzauber aufgemotzte Neubearbeitung des französischen Kinohits „Die Besucher“ bricht eine Lanze für Toleranz und Emanzipation, die Akteure agieren bei allem Klamauk beherrschter als in der Originalversion.“ (tip) CinemaxX

K

Die Klaus und Erika Mann Story Deutschland/Großbritannien 2000, R: Wiegand Speck, Andrea Weiß, D: Christoph Eichmann, Maren Kroymann

„Kinder von Übermenschen haben's nicht leicht. Der mächtige Schatten von Dichterfürst Thomas Mann lag ein Leben lang über Klaus und Erika Mann – zwei Bohemiens, untrennbar wie siamesische Zwillinge und doch grundverschieden. Viel Stoff für einen Film, der in spannender Mischung aus Archivmaterial, Interviews und Szenen, die das künstlerische Schaffen dokumentieren, einiges im Dunkeln lassen muss - etwa Klaus' Homosexualität oder sein Suizid. Trotzdem ist dies ein eindrucksvolles Dokument über zwei noch eindrucksvollere Künstlerleben.“ (Cinema) Cinema

Konzert im Freien Deutschand 2001, R: Jürgen Böttcher

„Jürgen Böttcher kombiniert musikalische Inszenierungen mit den ostdeutschen Post-Free-Jazz-Größen Günter „Baby“ Sommer und Dietmar Diesner im Marx-Engels-Forum am Alexanderplatz mit Material, das er selbst in den Achtzigern im Staatsauftrag von der Entstehung des Skulpturenparks gedreht hat. Den Kommentar deligiert er an die musikalischen Mitstreiter in den Gegenwarts-Video-Sequenzen, mitunter blueshaft-ernst, öfter aber frech schnatternd oder ketzerisch trommelnd. Ein spröder, störrischer, erstaunlicher Post-DDR-Avantgardefilm.“ (tip) Kino 46

L

Lebenszeichen USA 2000, R: Taylor Hackford, D: Meg Ryan, Russel Crowe

„Mit der Hilfe eines professionellen Unterhändlers kämpft die Frau eines US-amerikanischen Ingenieurs um das Leben ihres Mannes, der von der kolumbianischen Guerilla verschleppt wurde. Actionfilm, der eine Fülle von Genrezutaten zu einer unausgegorenen Mischung verbindet. Er krankt vor allem an seiner blassen Hauptdarstellerin.“ (filmdienst) City

Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann

Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Dikatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, der sie als 19-Jährige zur Königin von Kuba machen wollte und der noch immer ihre große Liebe ist. Der Bremer Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biografie jetzt in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) Gondel

M

Maditia Schweden 1980, R: Göran Graffman, D: Jonna Liljendahl, Liv Alsterlund

„Anmutig beschwingter Kinderfilm nach Erzählungen von Astrid Lindgren mit vielen hübschen Einlagen. Im Mittelpunkt der in einer romantischen Idylle angesiedelten Ereignisse steht das Töchterlein eines Redakteurs, das das Zutrauen einer Schulkameradin aus ärmlichen Verhältnissen gewinnt, die „unflätige“ Schimpfworte gebraucht und den Schulleiter bestiehlt, um mit dem Geld Bonbons zu kaufen und sie auf dem Schulhof zu verteilen.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Männerzirkus USA 2001, R: Tony Goldwyn, D: Ashley Judd, Greg Kinegar

„Jane arbeitet in New York als Talentbookerin einer Talkshow. Sie beginnt eine Affäre mit ihrem neuen Kollegen Ray, der gleich mit ihr zusammenziehen will, nur um dann doch zu seiner alten Flamme zurückzukehren. So ist Jane gezwungen, beim sexuell aktiven Bürohengst Eddie unterzukommen. Von Liebeskummer zerfressen, schreibt sie schließlich ihre vernichtenden Beziehungstheorien in einem Männermagazin. Romantisch-spritzige Geschlechterkampf-Komödie, in der mit Gusto das Tier im Manne auf den Prüfstand gestellt wird.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City

P

Pearl Harbor USA 2001, R: Michael Bay, D: Ben Affleck, Kate Beckinsale

„Pearl Harbor“ fällt in erster Linie durch seine Dummheit auf. Die Love-Story wurde so platt und klischeehaft zusammengehauen, dass statt Tränen der Rührung höchstens Lacher über die unfreiwillige Komik möglich sind. Die einzige wirklich spektakuläre Action-Einstellung, in der man dem Flug einer Bombe vom japanischen Flugzeug bis zum Deck des amerikanischen Kriegsschiffes folgt, ist wirkungslos, weil man sie schon so oft in allen Trailern und Filmausschnitten gesehen hat, ansonsten wird viel kaputtgemacht, geflogen und geschossen, aber das hat man schnell über. (hip) CinemaxX (auch in der Originalfassung mit Untertiteln), CineStar, Passage (Del), Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Pokémon 2 Japan 2000, R: Kunihiko Yuyama

„Fantasy-Zeichentrickspektakel, das in der bereits vertrauten Melange aus Spannung und Kitsch, martialischen Kämpfen und trivialen Lebensweisheiten das junge Zielpublikum durchaus solide unterhält.“ (filmdienst) City

Pokémon 3 Japan 2001, R: Kunihiko Yuyama, Michael Haigney

„,Pokémon' von 1999 war die logische Konsequenz des weltweiten Erfolgs der TV-Serie mit Pikachu und seinen Freunden. Die Kinofilme sind allgemein düsterer und komplexer als die Fernseherfolge, haben aber nicht minder großen Erfolg bei den Kleinen. Ihnen scheint auch die abstruseste Story nicht zu kompliziert zu sein. Im neuesten Abenteuer erforscht Professor Hale eine mysteriöse Pokémon-Spezies, die menschliche Träume lesen und wahrmachen kann.“ (Zoom) CineStar, Lindenhof-Lichtspiele (Wildehausen)

R

Russische Hochzeit Frankreich/Russland 2000, R: Pavel Lungon, D: Marat Bascharow, Maria Mironowa

„Im fernen Moskau hat man zwar die Demokratie ausgerufen und begonnen, den Staat zu sanieren. Fernab der Metropole aber herrscht immer noch der sozialistische Trott samt Korruption und allmächtigen Dorfpolizisten. Der in Frankreich lebende Russe Pawel Lungin hat mit „Luna Park“ schon einmal sein Land in der Post-Perestroika-Ära zwischen Hoffnungslosigkeit und Chaos skizziert. Sein neuer Film wirkt auf den ersten Blick fröhlicher und ausgelassener. Kein Wunder: In dieser Komödie dreht sich alles um eine russische Hochzeit, und da wird bis zum Umfallen gesoffen, getanzt und gesungen. Trotz einiger Klischees entsteht so ein präzises Bild der politischen Verunsicherung einer Gesellschaft im Umbruch, die die maroden Zustände im Land auch mit maximaler Improvisation kaum mehr bewältigt.“ (Cinema) Cinema

S

Save the last Dance USA 200, R: Thoms Carter, D: Jiulia Stiles, Thomas Derek

„Wie schön - Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Baltettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muß.“ (Cinema) City

Der Schuh des Manitu Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

„Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael „Bully“ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old Shatterhand-Figuren aus der „Bullyparade“. Zur Freude der „Traumschiff-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del), Apollo 1 (Bhv)

The Shadow of the Vampire USA 2000, R: Elias Merhige, D: Willem Dafoe, John Malkovich

„Ein pointenreicher Film, kein Remake von Murnaus „Nosferatu“ (1921) und ganz gewiss keine Rekonstruktion seiner Entstehungzeit – aber weit mehr als ein Gag über den Namen des Hauptdarstellers: Max Schreck. Stilbewusst, ja durchgängig stilisiert überzeugt vor allem die Variation über das Verhältnis von „Figur“ und „Darsteller“, die ironische Erzählhaltung, die sich aus der Ausgangsidee ergibt, wonach der Darsteller des Nosferatu nicht nur Schreck heißt, sondern auch ein Vampir ist.“ (tip) Filmstudio

Shrek – Der tollkühne Held USA 2001, R: Vicky Jenson, Andrew Adamson

„Ein Oger, ein grüner einzelgängerischer Waldbewohner, wird in seinem Heim von einer Horde klassischer Märchenfiguren heimgesucht, die vor einem Schlossherren fliehen, der sie einfangen will. Der Fürst verspricht, die Ruhe des Ogers wiederherzustellen, wenn der für ihn eine Prinzessin aus der Gewalt eines Drachen befreit. Computeranimierte Verfilmung eines amerikanischen Kinderbuchs, die viele bekannte Märchen versammelt und dabei vor allem jene Art von Niedlichkeit aufs Korn nimmt, die in Disneyfilmen dominiert. Dabei entsteht viel ironischer Humor, der mit einer spannenden Erzählung einher geht. Technisch hervorragend, in ansprechende Bilder gefasst.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Apollo 2 (Bhv), Passage (Del), Casablanca (Ol), Solitaire (Wst) / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel

Sweet November USA 2001, R: Patrick O'Connor, D: Keanu Reeves, Charlize Theron

„Yuppie Nelson wird vor die Tür gesetzt und sieht keinen anderen Ausweg als bei Neo-Hippie Sara einzuziehen, die Nelson zu ihrem „Projekt“ für den Monat November erklärt. Sie will ihn zu einem besseren, freien Menschen erziehen und wendet radikale Mittel an, die tatsächlich anschlagen: Nelson verliebt sich in Sara, doch als er ihr ein Heiratsangebot macht, lehnt sie ab. Zeitgemäßes, aber dennoch angenehm altmodisches Remake des Melodrams „Adieu, geliebter November“ aus dem Jahre 1968. Keanu Reeves und Charlize Theron stehen nach „Im Auftrag des Teufels“ erneut gemeinsam vor der Kamera und lassen sich von Regisseur Pat O'Connor durch eine angenehm unaufdringliche „Love Story“-Variante führen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

T

Tango Lesson Großbritannien 1997, R: Sally Potter, D: Sally Potter, Pablo Veron

„Eine englische Filmregisseurin und ein argentischer Tänzer verlieben sich und treffen ein Abkommen: Er lehrt sie tanzen, sie macht ihn zum Filmstar. Sally Potters formal ungewöhnlicher, innovativer Film schildert in dichten Metaphern den Prozess einer Auseinandersetzung zwischen zwei Individuen jüdischer Herkunft und reflektiert über Liebe, Tanz, Film und die menschliche Existenz.“ (Zoom) Open Air Kino im Haus am Walde

Thirteen Days USA 2000, Roger Donaldson, D: Kevin Coster, Brice Greenwood

„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) City

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. (hip) Atlantis

Tomb Raider USA 2001, R: Simon West, D: Angelina Jolie, Ian Glen

„Schön, schlau, schlagkräftig – Männertraum oder Bubenschreck? Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie zeigt als Wissenschaftlerin Lara Croft aller Welt, wozu eine Frau wirklich fähig ist. Regisseur Simon West („Con Air“) bewies bei der Adaption des Computergame-Bestsellers „Tomb Raider“ weit mehr Geschick als Kollegen, die sich an ähnlichen Verfilmungen versuchten. Anstelle eines tumben, munitionsintensiven Abklatsches schneiderte er seiner Hauptdarstellerin ein smartes Abenteuer auf die Hot Pants. Und setzte dabei weniger auf vordergründige Martial-Arts-Kunststücke als auf physische Eleganz – Lara rennt und schießt und springt.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Wst) / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel

Tomcats USA 2000, R: Gregory Poirier, D: Jerry O'Connell, Jake Busey

„Eine Junggesellen-Clique schließt eine Wette ab, dass derjenige, der am längsten den Hafen der Ehe meidet, eine halbe Million Dollar gewinnt. Als nur noch zwei übrig sind und einer von ihnen in Geldnöten steckt, versucht er den anderen mit Hilfe einer Komplizin auszutricksen. Sprachlich und filmisch anrüchige Zoten-Revue, die ihren frauenfeindlichen Humor vor allem auf einer modisch gewordenen „Ekel“-Ebene ausbreitet und von jeder wie auch immer gearteten künstlerischen Durchdringung weit entfernt ist.“ (filmdienst) CineStar, Passage 2 (Bhv)

Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro

Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. (hip) City

U

Über kurz oder lang USA/Großbritannien 2000, R: Paddy Breathnach, D: Alan Rickman, Natasha Richardson

„Phil und seine Frau Sherry gehörten zu den Starfriseuren in Großbritannien, bis Sherry Phil wegen einer anderen Frau verließ. Eine Chance, seinen angeknacksten Ruhm wiederherzustellen, ergibt sich, als in seinem Heimatort die Meisterschaft im Haareschneiden ausgetragen werden soll. Dort muss er gegen einen Erzrivalen antreten, in dessen Tochter sich sein Sohn verguckt. Wunderbar witzige und herzliche Geschichte nach einem Drehbuch des „Ganz oder gar nicht“-Autoren Simon Beaufoy. In schrillem Milieu angesiedelt, konzentriert sich der irische Filmemacher Paddy Breathnach auf das Beziehungsgeflecht zwischen seinen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) Cinema, Casablanca (Ol)

V

Velvet Goldmine Großbritannien 1998, R: Todd Haynes, D: Ewan McGregor

„Todd Haynes Kinobilderbogen erzählt die Geschichte eines David Bowie nachempfundenen Rockstars, und er erzählt sie von ihrer großartigen, mythenkompatiblen Seite: Triumpf und Verrat, Rausch und Katzenjammer, The Rise and Fall of...“ (taz) City

W

Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1998, R: Enzo d'Aló

„Ein malerisch verspielter und tierischer Zeichentrickfilm über eine Freundschaft gegen die natürliche Rangordnung: davon, dass ein Kater das Versprechen gibt, ein Möwenei auszubrüten. Wie schwierig es ist, ein kleines Vögelchen großzuziehen, merkt Kater Zorbas erst, als er ihm das Fliegen beibringen soll.“ (Cinema) CineStar

Y

You Can Count On Me USA 2000, R: Kenneth Lonergan, D: Laura Liney, Mark Ruffalo

„Eigentlich hat Samatha ihr kleinstädtisches Leben als Bankangestellte und allein erziehende Mutter im Griff, doch dann kehrt ihr jüngerer Bruder unvermutet nach Hause zurück, offenbar ohne Habe und Bleibe, und stiftet durch ansteckenden Leichtsinn Chaos. Dem Film gelingt es, gerade aus dem Unspektakulären das Besondere zu machen.“ (Der Spiegel) City