Lebenslang für „Dallas“-Schützen

Der 46-jährige Mann, der im Januar in der Hamburger Kneipe „Dallas“ zwei Menschen getötet und drei schwer verletzt hatte, ist gestern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine „furchtbare und erschreckende Bluttat“, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Der Mann wurde in zwei Fällen des Mordes sowie des dreifachen Mordversuchs und in zwei Fällen des versuchten Totschlags für schuldig befunden. Das Strafmaß übersteigt die Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf 15 Jahre Haft plädiert hatte. Die Verteidigung hatte auf eine konkrete Straffforderung verzichtet, kündigte aber Revision an.

Die Richter sahen Ehrverletzung als Motiv. Offenbar war der Angeklagte von Männern, die in der Gaststätte pokerten, des Raumes verwiesen worden. Der 46-Jährige war darauf hin mit einer 44er Magnum zurückgekommen und hatte gezielt auf die Menschen, die sich in der Nähe des Spieltisches aufhielten, geschossen. Ein Mann starb noch am Tatort, eine Frau zwei Monate später im Krankenhaus. Einer der drei schwerveletzten Männer ist seitdem querschnittsgelähmt. dpa