Rundbau verschieben

■ Umbau Schilleroper: Bauausschuss erteilt Bauvorbescheid mit Vorbehalten

Die Schilleroper steht wieder auf der Tagesordnung. Wie das Bezirksamt bestätigte, hat der Bauausschuss Mitte kürzlich in nichtöffentlicher Sitzung über einen Vorbescheid für den Umbau der Schilleroper verhandelt. „Dabei ist deutlich geworden, dass man erst zu einer endgültigen Entscheidung kommen kann, wenn das Verkehrs- und Lärmgutachten vorliegt“, sagt Gerthold Roch vom Bezirksamt. Die CDU teilt dagegen mit, SPD und GAL hätten „beschlossen, den Bau einer Veranstaltungshalle mit 600 Plätzen zu genehmigen“ – und fordert eine Verschiebung des Beschlusses, bis das Gutachten vorliege.

Die Schilleroper ist ein mehr als 100 Jahre alter Veranstaltungssaal mitten im Wohngebiet westlich des Neuen Pferdemarktes. Seit Jahren wird darüber verhandelt, wie das denkmalwürdige Stammhaus des Zirkus Busch langfristig genutzt werden könnte.

Die neuen Pläne klingen sehr nach dem, was die Architekten Bothe, Richter, Teherani vor drei Jahren vorgeschlagen haben: Auch sie wollten den Rundbau verschieben und einen Veranstaltungssaal dort einrichten; nebenan planten sie ein viergeschossiges Bürohaus sowie einen „multifunktionalen Veranstaltungsbereich“ mit Marktflächen und kleinen Betrieben.

Im Vergleich zu dem heutigen Vorhaben sei ein „viel massiverer Eingriff“ geplant gewesen, wehrt Claudius Lieven von der GAL gegenüber der taz hamburg ab. Beispielsweise sei jetzt ein kleineres Bürogebäude vorgesehen. Lieven hält die neuen Pläne für „das beste Konzept seit geraumer Zeit“, wobei er allerdings die ursprünglich geplante Markthalle fürs Viertel immer noch am besten findet. Letzteres habe sich allerdings nicht umsetzen lassen.

Weil der Status des Viertels an der Oper als Sanierungsgebiet bald ausläuft und damit die Einflussmöglichkeiten des Bezirks abnehmen, plädiert er für die vorgeschlagene Lösung. Verkehrs- und Lärmproblemen möchte er mit einem Nutzungskonzept vorbeugen, das mit dem Betreiber auszuhandeln wäre. Dabei könnten die Eintrittskarten mit HVV-Tickets kombiniert werden. Gernot Knödler